Was bewegt Künstler*innen weltweit dazu, Kunstwerke für Kinder zu schaffen? Was bedeutet es heute, ein Kind zu sein? Ist Kindheit ein abgeschlossenes Kapitel oder eine Form des Daseins? Ab 18.7.25 geht das Haus der Kunst diesen Fragen nach und präsentiert die Gruppenausstellung „Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968“. Sie versammelt Kunstwerke von über zwanzig internationalen Künstler*innen, die seit den späten 1960er-Jahren gezielt für ein junges Publikum geschaffen wurden. Besucher*innen jeden Alters sind eingeladen, mit zeitgenössischer Kunst und miteinander in den Dialog zu treten und das heutige Verständnis von Kindheit zu überdenken.

Die Gruppenausstellung entfaltet sich über mehrere Bereiche des Haus der Kunst, zwischen Innen- und Außenraum bis hin zur Terrasse Richtung Eisbach. Dort lädt eine Skulptur von KOO JEONG A zum Skaten ein, während Ei Arakawa-Nash dazu aufruft, den Boden der Mittelhalle zu bemalen. In der Archiv Galerie werden die happeningartigen Aktionen der Gruppe KEKS gezeigt, die sich 1968 im Umfeld der Münchner Kunstakademie geformt hat. Die gesamte Ausstellung behandelt universelle Themen wie Menschlichkeit, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Umwelt, Technologie und Zukunft, denen wir erstmals als Kinder begegnen und die uns ein ganzes Leben begleiten.

Andrea Lissoni, Künstlerischer Direktor: „Mit dieser Gruppenausstellung erkunden wir weiter neue Formen des Ausstellungsmachens, um etablierte Narrative zu hinterfragen und über gängige Stereotype der Kunstgeschichte hinauszublicken. In den vergangenen drei Jahren haben wir unser Programm immer ganzheitlicher gestaltet, indem wir jedes Projekt in das nächste einfließen lassen, bisher unerkannte Verbindungen zur Kunstgeschichte herstellen und den Einfluss neu entwickelter Kunstformen erkunden."

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts beschränkte sich Kunst für Kinder vor allem auf die Gestaltung von Spielzeug, Baukästen und Designobjekten. Erst ab den späten 1960er-Jahren begannen Künstler*innen weltweit, Werke zu schaffen, die Kinder aktiv einbezogen. Sie verstanden das junge Publikum nicht mehr allein als Zuschauer*innen, sondern als eigenständige Akteur*innen, die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen konnten. Die Ausstellung greift diesen Gedanken auf und stellt Fragen wie: „Wie definieren wir Kindheit in der Gegenwart?“ und „Wie können Kinder aktiv am Weltgeschehen teilhaben und ihre Zukunft mitgestalten?“ 

„Für Kinder“ knüpft dabei an die Gruppenausstellung „In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976“ an und beleuchtet den Einfluss neuer Kunstformen wie des „Environments“ auf nachfolgende Künstler*innengenerationen.

Künstler*innen sind u. a. KOO JEONG A (geb. 1967, Südkorea), Agus Nur Amal PMTOH (geb. 1969, Indonesien), Ei Arakawa-Nash (geb. 1977, Japan), Tarek Atoui (geb. 1980, Libanon), Yto Barrada (geb. 1971, Frankreich), Antoine Catala (geb. 1975, Frankreich), Neha Choksi (geb. 1973, USA), DIS (seit 2010, USA), Ólafur Elíasson (geb. 1967, Dänemark), Harun Farocki (1944–2014, Deutschland), Emily Floyd (geb. 1972, Australien), Jan Peter Hammer (geb. 1970, Deutschland), KEKS (1968–1972, Deutschland), Eva Koťátková (geb. 1982, Tschechische Republik), Basim Magdy (geb. 1977, Ägypten), Ana Mendieta (1948–1985, Kuba), Meredith Monk (geb. 1942, USA), Bruce Nauman (geb. 1941, USA), Ernesto Neto (geb. 1964, Brasilien), Rivane Neuenschwander (geb. 1967, Brasilien), Lygia Pape (1927–2004, Brasilien), Rachel Rose (geb. 1986, USA), Afrah Shafiq (geb. 1989, Indien), Tromarama (seit 2006, Indonesien).

Gefördert durch die Beisheim Stiftung, Teiger Foundation und die Hackenberg Stiftung.


Öffnungszeiten:
Montag: 10:00 - 20:00 Uhr
Mittwoch: 10:00 - 20:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 - 22:00 Uhr
Freitag - Sonntag: 10:00 - 20:00 Uhr
Dienstag: geschlossen

Weitere Informationen direkt unter: hausderkunst.de