Als wegweisendes Modell zur Förderung progressiver Auftragsarbeiten stehen die Consortium Commissions für Mophradats innovativen Ansatz zur Unterstützung von Künstler*innen im gesamten arabischen Raum. Im Rahmen der ersten Ausgabe präsentieren die KW in Zusammenarbeit mit Mophradat im Frühjahr 2020 zwei Einzelausstellungen der Künstler*innen Jasmina Metwaly (*1982, PL) und Yazan Khalili (*1981, SY).

Jasmina Metwaly beschäftigt sich in der mit textilen Komponenten durchsetzten Dreikanal- Videoinstallation Anbar (2019) mit der Semantik von Militäruniformen nach der ägyptischen Revolution 2011. Die Arbeit kreist um drei Figuren – einen ehemaligen Soldaten, einen Schneider sowie einen Aktivisten und Filmemacher – die jeweils auf ihre eigene Weise mit dem ägyptischen Militär verbunden sind.

Yazan Khalilis Videoinstallation Medusa (2020) basiert auf der langjährigen Auseinandersetzung des Künstlers mit digitalen Archivierungsverfahren in Zeiten politischer Unruhen. Khalili thematisiert hier die zunehmende Verbreitung von Gesichtserkennungssoftware; das menschliche Gesicht als elementares Erkennungsmerkmal ruft dabei bekannte dystopische Erzählfiguren und Szenarien auf. Technologie ist jedoch vom Menschen mit all seinen Schwächen geschaffen und „denkende“ Technologie daher auf die emanzipatorische Kraft menschlicher Vorstellung angewiesen.

Das Begleitprogramm von Mophradat’s Consortium Commissions wird die Auseinandersetzung mit Metwalys und Khalilis kollektiven Praktiken weiterführen. Metwaly ist für ihre Zusammenarbeit mit dem Kairoer Videokollektiv Mosireen bekannt, während Khalili das Khalil Sakakini Cultural Center, eine Non-Profit-Organisation in Ramallah, leitet.

14.03. - 19.04.2020

Mophradat’s Consortium Commissions: Jasmina Metwaly & Yazan Khalili

KW Institute for Contemporary Art

Auguststraße 69
10117 Berlin