Post-Millennium Tension ist Radenko Milaks erste Ausstellung in Berlin und seine erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland seit seiner von der Kritik gefeierten Schau 365 in der Kunsthalle Darmstadt im Jahr 2014. Der Titel der von Max Dax kuratierten Ausstellung kann mit „Spannungen seit dem Milleniumswechsel“ übersetzt werden, da der Unterstrom der Ausstellung eine aus den Fugen geratene Welt im noch jungen 21. Jahrhundert abbildet. Er bezieht sich auf das zweite Album des britischen Musikers Tricky, der 1996 Pre-Millennium Tension veröffentlichte.
Milaks Aquarelle stellen eine Verbindung zum kollektiven Unbewussten her, indem sie auf entscheidende Ereignisse des frühen 21. Jahrhunderts Bezug nehmen. Auf zahlreichen schwarz-weißen, teilweise aus vielen Einzelblättern zu riesigen Bildern zusammengesetzten Aquarellen zeigt der 1980 in Travnik, Bosnien, geborene Künstler Schlüsselmotive der Weltgeschichte, die nach ikonischen Fotografien von aktuellen und vergangenen politischen und sozialen Ereignissen in Wasserfarben gemalt wurden. Durch den Wechsel von einem Medium (Fotografie) zu einem anderen (Aquarell) fängt Milak die wachsende Spannung von Instabilität und Unsicherheit in der Welt ein und stellt sie zur Schau, wobei er stets einen neutralen Standpunkt beibehält.
Die Ausstellung ist eine komplexe Erzählung, die widersprüchliche Entwicklungen widerspiegelt, deren lose Enden im 21. Jahrhundert zusammenlaufen. Beginnend mit dem Verweis auf Francisco de Goyas Desastres de la Guerra (1810-14) zeigen Milaks Bilder Szenen, die von der Zerstörung Kölns im Zweiten Weltkrieg über Stanley Kubricks Darstellung künstlicher Intelligenz im Film 2001: Odyssee im Weltraum, über das Massaker von München 1972 bis hin zum Fall der Berliner Mauer 1989 und zum Berghain der Gegenwart reichen.
Die Ausstellung wird von einer 300-seitigen, das gesamte Schaffen von Radenko Milak umfassenden Publikation begleitet. Die von Max Dax zusammen mit Marc Wellmann für das Haus am Lützopwlatz (HaL) herausgegebene Monografie enthält ein ausführliches Essay von Udo Kittelmann und wird im Snoeck-Verlag erscheinen.
Diese Ausstellung wird unterstützt von der Galerie La Balsa Arte, Bogota / Medellin.
Diese Ausstellung ist eine Kooperation mit der Galerie Christine König, Wien, Galerie Ani Molnar, Budapest, und Galerie Priska Pasquer, Köln.
Medienpartner der Ausstellung: NBIZ – Neue Berliner Illustrierte Zeitung
Lützowplatz 9
10785 Berlin