Neue Perspektiven in der Barockgalerie des Schaezlerpalais: Mit einigen ihrer aktuellen Gemälden tritt dort ab 11. Juli die Münchner Künstlerin Tanja Mohr (*1968) in direkten Dialog mit den von ihr geschätzten barocken Meistern. Die feinen Farbübergänge und Himmelsstrukturen im Werk der Künstlerin erinnern an Landschaftsmalerei und Deckenfresken vergangener Jahrhunderte. „Im Himmel der Farbe – Entgrenzte Landschaften bei Tanja Mohr“, so der Titel der neuen Ausstellung, läuft bis zum 26. Oktober 2025. Diese umfasst auch eine Werkschau im Liebertzimmer im EG des Schaezlerpalais, die einen weiteren Einblick in ihr Schaffen gibt.

Feine Farbübergänge und Himmelsstrukturen in barocker Tradition
Tanja Mohr schafft imaginierte Landschaften, die sie immer wieder neu erfindet. Sie definiert den Bildraum stets mit einem oben und unten, schafft feine Farbübergänge, die an das Sfumato der Landschaftsmalerei vergangener Jahrhunderte erinnern. Ihre Farben verschwimmen, konkretisieren sich und verschwinden wieder. Sie schafft aber auch Himmelsstrukturen, die an figurative Deckenfresken des 18. Jahrhunderts denken lassen, die in Gestalt von Bozzetti (Skizzen) in der Barockgalerie im Schaezlerpalais präsentiert werden. Die Flüchtigkeit und Offenheit der barocken Bozzetti transformiert Tanja Mohr ins Medium der entgrenzten Farbe. Wie bereits zuvor die Künstler Max Kaminsky in seiner Beschäftigung mit den Fresken von Gugliemi (2011) und Manfred Jacob Vogt in „Mit den Farben des Barock“ (2018) ist auch bei Tanja Mohr die Auseinandersetzung mit dem Ausstellungsort, das1770 eingeweihte Schaezlerpalais mit seiner Ausstattung, zentrales Moment der Schau.