Zur Zeit des Barock und Rokoko war Augsburg eines der führenden Kunstzentren Europas. Für das von Augsburger Künstlern besonders geprägte Rokoko, bürgerte sich im späten 18. Jahrhundert der Begriff des „Augsburger Geschmack“ ein – ein Synonym, das abwertend von den Anhängern des damals aufkommenden klassizistischen Stils genutzt wurde. Längst jedoch hat dieser Ausdruck seine negative Konnotation verloren – und gibt den Anlass zum Titel einer Ausstellung, die weit über 100 Schätze der Grafischen Sammlung des 17. und 18. Jahrhunderts präsentiert. Über die Künstler der Freien Reichsstadt Augsburg – darunter Johann Rottenhammer, Johann Ulrich Mayr oder Johann Georg Bergmüller – hinaus wirft sie dabei auch einen Blick auf den weiteren deutschen Sprachraum und ermöglicht so einen umfangreichen Einblick in die Zeichenkunst dieser Epoche.
Die Ausstellung wird in zwei Teilen im 2. Obergeschoss des Schaezlerpalais und im benachbarten Grafischen Kabinett präsentiert. Sie zeigt von 31. Juli bis 28. September eine Auswahl von Meisterzeichnungen aus den eigenen Beständen der Grafischen Sammlung. Es handelt sich um Entwürfe für Deckenfresken und Altargemälde, Vorlagen für Kupferstiche, Skulpturen und Stammbuchblätter sowie Bildnisse und Landschaften.
Katalog
Die Grafische Sammlung im Schaezlerpalais. Deutsche Zeichnungen des Barock in Augsburg, Hrsg. Gode Krämer, Peter Prange, Christof Trepesch
Maximilianstr. 46
86150 Augsburg