Die Sammlung der Kunstvilla umfasst vornehmlich Gemälde und Zeichnungen. Nun zeigt die Dauerausstellung erstmals ergänzend zur aktuellen Sonderausstellung „Wilhelm Uhlig – Die gute Figur“ und dem Jubiläumsraum „Leo Smigay“ einen reichen Bestand an figurativen Skulpturen und Plastiken von Nürnberger Künstler:innen.

Im Erdgeschoss zieht sich das Thema des Paragone, des Wettstreits der Künste als Vergleich zwischen Malerei und Plastik, durch die neu eingerichtete Dauerausstellung. Der Akt wird als Bestandteil der akademischen Ausbildung thematisiert. Zeichnungen geben einen Einblick in die Welt der akademischen Lehre, in der neben dem lebenden Aktmodell das Vorbild der Antike eine bedeutende Rolle spielte.

Die Ausstellung im Obergeschoss widmet sich der Kunst nach 1945, vor allem dem Menschenbild nach der Erfahrung von Krieg und Diktatur, bevor ein wiederkehrendes Motiv aufgegriffen wird: die Beziehung zwischen Maler und Modell. Stillleben loten die Möglichkeit der zweidimensionalen Darstellung dreidimensionaler Objekte aus.

In der figurativen Kunst steht stets der Mensch im Mittelpunkt, doch seit der Moderne wird der Körper nicht mehr als unversehrtes Ganzes gezeigt. Fragmentierung und Überlagerung werden zum Kennzeichen der zeitgenössischen Darstellung.

Mit rund 60 Werken bietet die neue Dauerausstellung einen Überblick über 100 Jahre figurative Tradition in der Nürnberger Kunst.