Die Medaillenkunst ist ein fokussierter Spiegel unserer Zeit. Dauerhaft und dynamisch zugleich hält die „Hand Große Kunst“ die Menschen und ihre Welt auf konzentriertem Raum fest. Die Sonderausstellung des Münzkabinetts im Bode-Museum bietet einen repräsentativen Querschnitt durch 14 Jahre und geben mit 400 Medaillen, Plaketten und medaillenähnlichen Objekten von über 100 Künstler*innen einen spannenden Überblick über die zeitgenössische deutsche Medaillenkunst.

Themen und künstlerische Gestaltungsformen sind einem steten Wandel unterworfen. Was künftige Generationen als wegweisend und gültig anerkennen werden, entzieht sich unserem Wissen. Selbstgewissheit oder gar ein jahrhundertealter Kanon sind angesichts neuer Herausforderungen zu hinterfragen. Eine gute Medaille lädt zur ständigen Auseinandersetzung mit solchen Fragen ein. Das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die eindrücklichsten, spektakulärsten und kuriosesten Arbeiten der letzten Jahre in regelmäßig stattfindenden Sonderausstellungen zusammenzutragen. „Hand Große Kunst. Medaillenkunst in Deutschland 2007 bis heute“ schließt an die Ausstellung „Die Welt ›en miniature‹. Deutsche Medaillenkunst heute“ an, die 2007 den Zeitraum von 2000 bis 2006 vorstellte.

Gezeigt werden Medaillen aus dem Münzkabinett, der Staatlichen Münzsammlung München und aus Privatbesitz. Die Ausstellung versammelt Arbeiten von über 100 Künstler*innen – darunter die Berliner Edition „Nähe und Distanz“ mit vielen aktuellen Arbeiten. Die Editionsbeiträge von Studierenden der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle erlauben gar einen Blick in die Zukunft der Medaillenkunst.

Stilistisch und thematisch ist das Spektrum weit und bunt. In den Reliefs öffnet sich ein Panorama von Porträt und Innerlichkeit bis hin zu Fragen um den Ursprung und die Zukunft der Menschheit. Einen ersten Akzent der Ausstellung bildet die Porträtmedaille. Von Religion und Mythos über Antikenrezeption hin zu Medaillen auf historische Ereignisse und Personen gelangen Besucher*innen und Besucher zu ganz aktuellen Perspektiven. Viele Künstlerinnen und Künstler haben ihr Augenmerk in den vergangenen Jahren auf Fragen menschlichen Zusammenlebens in einer Welt gerichtet, in der Umwelt, Frieden, Wohlstand und Gesundheit dynamischen Bedrohungen ausgesetzt sind. Ehrung aber auch Satire und Kritik begegnen bei all dem ebenso wie Selbstreflexion und Innehalten.

Die Ausstellung wird durch einen Medaillen-Workshop mit einigen der beteiligten Künstler*innen begleitet. Am Donnerstag, 29. September 2022, findet im Rahmen der Ausstellung ein Medaillenkolloquium mit einer Medaillenmesse statt.

Die Ausstellung wird kuratiert von Bernhard Weisser, Direktor, und Johannes Eberhardt, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Münzkabinetts. Sie wird gefördert von der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin e. V. und der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst e. V


Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag: 10:00 - 18:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 - 20:00 Uhr
Montag: geschlossen

Weitere Informationen direkt unter: smb.museum

Hubertus von Pilgrim, Löwe und Maus (nach la Fontaine), 2007, IKMK 18232668, © Hubertus von Pilgrim, Foto: Reinhard Saczewski
28.01.2022 - 06.01.2023

Hand Große Kunst. Medaillenkunst in Deutschland 2007 bis heute

Bode-Museum

Am Kupfergraben
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