Die Kunstvilla wurde als Kunstmuseum der Stadt Nürnberg 2014 in einer von der jüdischen Familie Hopf 1895 in der Marienvorstadt erbauten Villa eröffnet. Die Kunstvilla nimmt das Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ zum Anlass, an die Erbauerfamilie und ihre Verdienste zu erinnern. Von der Ansiedlung Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Entrechtung, Vertreibung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten lebten vier Generationen der Familie Hopf in Nürnberg. Stammvater der Nürnberger Familie Hopf war Löb Hopf, der 1851 mit seiner Frau und seinen Kindern aus der jüdischen Landgemeinde Uehlfeld zuzog. Die Familie gehört damit zu den ersten jüdischen Familien, die in Nürnberg das Bürgerrecht erlangen konnten. In der Folge entstand ein weitverzweigter Familienverband, der sich nicht nur gesellschaftlich für das Gemeinwohl engagierte, sondern aus dessen Reihen auch bedeutende Wissenschaftler wie der Assistent von Albert Einstein, Ludwig Hopf, und engagierte Frauenrechtlerinnen wie Elise Hopf hervorgingen.  Die Ausstellung stellt die Leistungen einzelner Familienmitglieder in den Bereichen Politik und Frauenbewegung, Kultur und Wissenschaft sowie ihr mäzenatisches Handeln vor. Sie bindet dabei Stiftungen ein, die der Kunstvilla in den letzten Jahren aus dem Besitz der Familie Hopf zugegangen sind, darunter ein Papiertheater und Bildnisse einzelner Familienmitglieder, u.a. von Felix Mayer-Felice und Max Unold. Es entsteht das lebendige Porträt einer Familie, deren Wirken bis heute in Stiftungen wie dem Nürnberger Künstlerhaus und dem Mittelfränkischen Blindenheim sichtbar ist. In Kooperation mit dem Förderverein der Kunstvilla, den Kunstvilligen, und dem Vorstadtverein Nürnberg-Wöhrd entwickelte der Verein Geschichte für alle einen neuen Stadtteilrundgang zum Thema „Jüdische Spuren in der Marienvorstadt“, der ab Ende April 2021 angeboten wird. Den Abschluss der Führungen bildet ein Besuch der Kunstvilla als herausragendes Baudenkmal aus ehemals jüdischem Besitz.