Nach der Jubiläumsausstellung »25 Years Sammlung Falckenberg« (2019), die sich den Installationen und Objekten der Sammlung Falckenberg gewidmet hat, rückt 2025 die Malerei in den Fokus. In der Ausstellung »How‘s My Painting?« wird das Medium erstmalig mit 200 Werken von über 70 Künstler*innen aus der Sammlung Falckenberg umfassend präsentiert.
Als Harald Falckenberg im Mai 1994 sein erstes Kunstwerk erwirbt – ein Gemälde von Bill Beckley mit dem Titel »Running from Spots« (1982) – weiß er noch nicht, welche konzeptuelle Ausrichtung seine Sammlung später prägen wird. Als Jurist begeistern ihn Schriftsysteme und die Verbindung von Zeichen, Ziffern, Fotografie und Malerei. Das Genre und Medium selbst stehen für ihn eher an zweiter Stelle – es ist die künstlerische Haltung, die ihn interessiert und zentrales Kriterium beim Aufbau seiner Sammlung werden soll.
Ausgehend von Werner Büttner, Albert Oehlen und Martin Kippenberger, die mit ihrer subversiven und polemischen Haltung die etablierte Kunstwelt der 1980er Jahre provozieren und die mit den amerikanischen Künstlern der gleichen Generation wie Raymond Pettibon und Mike Kelley den für die Sammlung Falckenberg prägenden Begriff der Counter Culture repräsentieren, spannt die Ausstellung einen Bogen zu sämtlichen Spielarten des Mediums, vom Tafelbild bis zu dessen installativen, dekonstruktiven und konzeptuellen Facetten – fernab des „Schönen, Guten und Wahren“.
Das titelgebende Motiv »Guy on Blue« (2005) mit dem präsenten Schriftzug How’s My Painting? von Nicole Eisenman repräsentiert dabei eine der wichtigsten Positionen der Sammlung Falckenberg. In Anlehnung an die in den USA verbreiteten How’s My Driving?-Autoaufkleber, ließ Eisenman eigene Aufkleber drucken und reflektiert in der Serie über ihre eigene Rolle als Künstlerin, während sie gleichzeitig die Betrachtenden rhetorisch dazu auffordert, ihr künstlerisches Schaffen zu bewerten. Nicole Eisenman vereint in ihrem Werk persönliche, humorvolle und gesellschaftskritische Perspektiven. Diese Haltung steht exemplarisch für viele der in dieser Ausstellung präsentierten Positionen der Sammlung Falckenberg und lädt Besucher*innen ein, das Medium der Malerei für sich neu zu entdecken.
Viele der in dieser Ausstellung vertretenen Künstler*innen wurden bereits früh von Harald Falckenberg gesammelt, lange bevor sie internationale Bekanntheit erlangt haben. Als Hommage an das Vermächtnis Harald Falckenbergs hebt »How’s My Painting?« den vorrausschauenden Blick des Sammlers hervor und verdeutlicht seinen nachhaltigen Einfluss auf die Kunstwelt.
Die Sammlung Falckenberg zählt zu den bedeutendsten Kunstsammlungen weltweit und ist international mehrfach ausgezeichnet worden. Ein großer Teil der Werke ist seit vielen Jahren nicht mehr in der Sammlung gezeigt worden. Präsentiert werden neben oben genannten Arbeiten von u.a. John Baldessari, Robert Barry, Monica Bonvicini, Michael Ray Charles, Nicole Eisenman, Urs Fischer, Günther Förg, Philip Guston, Hans Haacke, Michel Majerus, Rodney McMillian, Joyce Pensato, Charlotte Posenenske, Kay Rosen, Ena Swansea, Philippe Vandenberg, Ouattarra Watts, u.a.
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