Die Ausstellung Zweiklang im Packhof Frankfurt (Oder) vereint die Arbeiten des Bildhauers Axel Anklam und der Künstlerin Ulrike Stolte in einem spannungsvollen Dialog der Formen, Linien und Materialien. Die Schau zeigt eindrucksvoll, wie sich zwei unterschiedliche künstlerische Positionen in einer gemeinsamen ästhetischen Sprache begegnen und gegenseitig bereichern können.

Axel Anklam (1971 Wriezen – 2022 Berlin) entwickelte Skulpturen, die sich durch filigrane, organische Formen und eine herausragende handwerkliche Präzision auszeichnen. Seine Arbeiten vereinen Zeichnung und Plastik, indem er Linien und Flächen in den dreidimensionalen Raum überführt. Die von ihm verwendeten Materialien – feine Metallkonstruktionen umspannt mit Epoxidharz oder Carbon – verleihen seinen Werken eine schwerelose, fast schwebende Qualität. Anklams künstlerischer Ansatz war stark von musikalischen Prinzipien geprägt: Er übersetzte Klänge und Rhythmen in plastische Formen und ließ sich von Naturstrukturen und menschlichen Begegnungen inspirieren. Nach einer Ausbildung zum Kunstschmied und einer Tätigkeit als Restaurator studierte er Bildhauerei an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle sowie an der Universität der Künste Berlin, wo er Meisterschüler von Tony Cragg war. Seine Werke sind in bedeutenden öffentlichen Sammlungen vertreten, unter anderem in der Sammlung Zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland.

Ulrike Stolte (1980 Rüdersdorf – lebt in Fürstenwalde) erforscht in ihren Werken die organische Formsprache menschlicher Proportionen und naturgegebener Strukturen. Ihre dynamisch-fließenden Linien zeichnen weibliche Körperfragmente ebenso nach wie die vielfältigen Konturen der Pflanzenwelt. In ihren Arbeiten kombiniert sie Zeichnung, Collage und textile Elemente, die sie mit intensiven Farbkontrasten und ornamentalen Mustern zu kraftvollen Kompositionen verdichtet. Besonders die Farbe Rot tritt als expressives Signal hervor, das ihre Werke mit Energie auflädt und den Betrachter in ihren Bann zieht. Stolte ist Absolventin der Hochschule für Bildende Künste Dresden, wo sie von 2000 bis 2006 Malerei und Grafik studierte und anschließend Meisterschülerin von Prof. Ralf Kerbach war. Ihre Werke wurden in internationalen Ausstellungen präsentiert und verbinden kunsthistorische Referenzen mit modernen Techniken und Materialien.

Mit der Ausstellung Zweiklang bringt das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) die Werke beider Künstler in einen faszinierenden Austausch. Obwohl sie mit unterschiedlichen Materialien arbeiten, verbindet sie ein gemeinsames formales Vokabular aus Linienführung und Flächenkomposition. Beide bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Abstraktion und Figuration, wobei organische Elemente eine zentrale Rolle spielen. Die Ausstellung offenbart verblüffende Analogien und eine harmonische Wechselwirkung zwischen den Werken. Durch das Nebeneinander dieser zwei künstlerischen Positionen entsteht eine visuelle Symphonie, die zum Nachdenken über Form, Material und Raum anregt.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem ZAK – Zentrum für Aktuelle Kunst, Zitadelle Spandau


Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag: 11:00 - 17:00 Uhr
Montag: geschlossen

Weitere Informationen direkt unter: blmk.de

Axel Anklam, Schnee, 2014, Edelstahl, Glasfaserkunststoff © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Foto: Stephan Klonk
11.05. - 13.07.2025

Axel Anklam & Ulrike Stolte: Zweiklang

Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst – Packhof

Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Straße 11
15230 Frankfurt (Oder)