Gegen den Strich oder die getanzte Wut. Punk/Rock in der späten DDR

Die Punk-Szene der DDR war eine der radikalsten und subversivsten Jugendbewegungen im sozialistischen Staat. Die neue Ausstellung Gegen den Strich oder die getanzte Wut im BLMK Dieselkraftwerk Cottbus bietet einen eindrucksvollen Einblick in diese einzigartige Subkultur. Mit künstlerischen Fotografien sowie Musikaufnahmen und Filmdokumenten wird die Geschichte des Punks in Berlin, Dresden, Erfurt, Leipzig und vor allem der Szene in Cottbus und der Lausitz nachgezeichnet.

Außerhalb staatlicher Strukturen angesiedelt sperrten sich die Mitglieder der Punk-Szene konsequent und trotz massiver staatlicher Repressionen und Beobachtungen durch die Stasi der offiziellen Kulturpolitik der DDR. Erst ab 1986/87 änderten sich die Bedingungen und der Staat versuchte, durch Kulturförderung Punkbands zu integrieren, doch viele Musiker*innen verweigerten diese Vereinnahmung.

Die Ausstellung hebt besonders die Punk-Szene in Cottbus und der Lausitz hervor. In den 1980er Jahren entwickelte sich hier eine lebendige Jugendkultur, die republikweit bekannt wurde. Die Band Sandow, eine der führenden Gruppen der DDR, spielte eine zentrale Rolle in dieser Szene. Rund um die Bandmitglieder entstand eine widerständige Gemeinschaft junger Menschen, die eigene Räume reklamierten und sich republikweit vernetzten.

Nicht nur seltene Fotografien, sondern auch Original-Musikaufnahmen und Filmdokumente fließen in die Ausstellung mit ein. Besucher*innen erhalten so einen seltenen Einblick in den kreativen und rebellischen Geist einer Jugendkultur, die sich nicht anpassen wollte.Mit Werken von Tina Bara, Christiane Eisler, Clemens Gröszer, Peter Gruchot, Chris Hinze, Charlie Köckritz, Sven Marquart, Peter Oehlmann, Helga Paris, Gerd Rattei, Donald Saischowa, Daniel Sambo-Richter, Karin Wieckhorst feat. flüstern & SCHREIEN, Sandow, WK13, Tapetopia

Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag: 11:00 - 19:00 Uhr
Montag: geschlossen

Weitere Informationen direkt unter: blmk.de