Die wissenschaftliche Recherche, das Sehen, Lesen und Rezipieren von Archivalien sind die Ausgangspunkte der künstlerischen Praxis von Juliane Laitzsch (geb. 1964). In der Ausstellung zeigt sie Arbeiten auf Papier und skulpturale Interventionen im Gotischen Haus und hinterfragt zeichnerisch unterschiedliche Blickwinkel auf dessen bewegte Historie. Die Zeichnung dient ihr dabei als ein Medium der Verlangsamung und der Annäherung. Zwischen diesen Schichten von Medien und Zeitlichkeit, zwischen Original und Abbild sucht Juliane Laitzsch künstlerisch die Nähe der Menschen, deren Spuren sie folgt.
Als Metapher dafür, dass unser Wissen über Geschichte – unsere Vergangenheit – fragmentarisch und unsicher bleibt, greift sie eine Zeichnung aus dem gotischen Bauhüttenbuch von Villard de Honnecourt auf – ein über Wasser galoppierendes Pferd. Ergänzt werden die zeichnerischen Arbeiten durch Skulpturen, die mit der aktuellen Architektur der Räume korrespondieren. Juliane Laitzsch thematisiert in ihrer Arbeit Wandel und Veränderung – den Fluss der Zeit, vor dem Hintergrund, dass wir alle irgendwann vom Pferd fallen.
Zitat des Künstlerischen Leiters der kommunalen Galerie Gotisches Haus Dr. Jens-Ole Rey:
„Der Ausstellungsort dient der Künstlerin dabei als thematische Quelle. Dabei richtet sich ihr Augenmerk auch auf marginale Details der Baugeschichte. Anträge zur Anbringung von Werbetafeln interessieren sie ebenso wie die zahlreichen Vorschläge zur Benennung des Gotischen Hauses. Sie kopiert den Bericht zur Bauforschung des Hauses, Details aus Architekturplänen oder das Foto einer Zeichnung des Gewölberaumes um 1900, die vermutlich in den 1940er Jahren, nach einer heute verschollenen Postkarte entstanden ist. Ergänzt werden ihre zeichnerischen Arbeiten durch Skulpturen, die mit der aktuellen Architektur der Räume korrespondieren.“
Öffnungszeiten:
Montag - Samstag: 10:00 - 18:00 Uhr
Sonntag: 12:00 - 18:00 Uhr
Weitere Informationen direkt unter: gotischeshaus.de