Die griechischen Buchstaben Alpha und Omega stehen symbolisch für den Anfang und das Ende, für die Existenz in ihrer Gesamtheit. In seiner Kunst erkundete Otto Dix (1891–1969) diese Existenz mit all ihren Höhen und Abgründen:vonderGeburtbiszurVernichtung,vonderSchönheitbiszur Abscheulichkeit, von der Freude bis zur absoluten Verzweiflung. Vor nichts verschloss er die Augen. Jede Ekstase, jeden Schmerz und jede rohe Emotion musste er selbst erleben und dann im Kunstwerk festhalten. Mit der gleichen Gier nach Erfahrung eignete er sich künstlerische Stile und Techniken an. Heute ist Otto Dix vor allem bekannt für seine Beiträge zur Neuen Sachlichkeit und seine altmeisterliche Virtuosität. Er arbeitete aber auch expressionistisch und experimentierte mit zeitgenössischen Kunstströmungen, beispielsweise dem Kubismus und Futurismus.

Dank der großzügigen Stiftung des Industriellen, Politikers und Kunst- sammlersWalther Groz (1903–2000) bewahrt das Kunstmuseum Albstadt eine der größten Sammlungen von Otto Dix weltweit. Der Bestand umfasst 446 Zeichnungen und druckgrafische Blätter in allen Stilen, Techniken und Formaten. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Stadt Albstadt und des Kunstmuseums (gegründet 1975) wird diese spektakuläre Sammlung in einer großen Retrospektive vollständig präsentiert. Dies geschieht in zwei sich überschneidenden Phasen: Alpha (14. März bis 12. Oktober 2025) und Omega (27. Juni 2025 bis 18. Januar 2026).

Unterdem#AlbstadtLebtDemokratie findenVeranstaltungenundeine Schulkooperation statt, welche der Stärkung des Demokratiebewusstseins und der politischen Aufklärung dienen. Die Veranstaltungsreihe wird gemein- sam vom Kunstmuseum und der Stadtbücherei Albstadt ausgerichtet.

Der Katalog zur Ausstellung umfasst sechs Aufsätze und ein Bestandsverzeichnis der Albstädter Dix-Sammlung. Fünf Texte widmen sich den verschiedenen Schaffensphasen von Otto Dix, analysieren repräsentative Blätter und Werkgruppen und veranschaulichen die künstlerische Entwicklung. Ein weiterer Text widmet sich der Vorgeschichte und Entstehung des Kunstmuseums Albstadt. Im Zentrum stehen der Sammler Walther Groz und sein Berater Alfred Hagenlocher (1914–1998). Während Groz ein Mann von Integrität war und den Nationalsozia- lismus politisch unbelastet hinter sich ließ, handelte es sich bei Hagenlocher um eine nun entdeckten NS-Täter. Dieser erfand sich nach dem Zweiten Weltkriega ls Künstler neu, etablierte sich erfolgreich als Ausstellungsmacher und übernahm schließlich das Amt des Gründungsdirektors des Kunstmuseums Albstadt.


Öffnungszeiten:
Dienstag - Samstag: 14:00 - 17:00 Uhr
Sonn- und Feiertage: 11:00 - 17:00 Uhr
Geschlossen 24., 25. und 31. Dezember

Weitere Informationen direkt unter: kunstmuseumalbstadt.de

14.03.2025 - 18.01.2026

Otto Dix – Alpha Omega. Der komplette Bestand

Kunstmuseum Albstadt

Kirchengraben 11
72458 Albstadt-Ebingen