Aus Anlass ihrer Aufnahme in die Sammlung des Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean wird die Arbeit i am happy to own my implicit biases (malo mrkva, malo batina) (2018 – 2020) von Nora Turato vom 19. November 2022 bis zum 4. Mai 2023 im Foyer im Untergeschoss des Museums präsentiert, im weiteren Zusammenhang auch mit der Ausstellung 25 Jahre Mudam Sammlung. Nora Turato ist bekannt für ihre Spoken-Word-Performances, Künstlerbücher und textbasierten Videos und Gemälde. Ausgehend von ihrem Hintergrund als Musikerin und ihrer Ausbildung in Grafikdesign fügt sie Wörter und Phrasen aus den Medien und ihren eigenen privaten Gesprächen zu epischen „Drehbüchern“ für Performances oder typografische Arbeiten in verschiedenen Medien zusammen. In ihrer Arbeit setzt sie sich mit der Flüchtigkeit von Sprache auseinander, indem sie diese akustisch mit dem Instrument ihrer Stimme oder visuell in grafischer Form akzentuiert.

i am happy to own my implicit biases (malo mrkva, malo batina) ist eine Klanginstallation, die eine große schwarze Metallstruktur verwendet, die ursprünglich für die Manifesta 12 in Palermo geschaffen wurde, wo sie in einer Kirche, dem Oratorio di San Lorenzo, präsentiert wurde. Dieses an einen Käfig, einen Sportspind oder einen Beichtstuhl erinnernde gefängnisartige Environment diente mal als Bühne für Turatos Performances, mal als Sitzbank, auf der die Besucher Platz nehmen und sich an Diskussionen beteiligen konnten. Diese Version des Werks wird von einer Aufnahme der Stimme der Künstlerin begleitet, die über eine Reihe von Lautsprechern auf dem Dach der Struktur übertragen wird. Die gleichnamige Performance, die den Soundtrack zu diesem Werk bildet, hat die Form eines fragmentierten Dialogs. Das Skript bezieht sich auf die doñas de fuera (Damen von Außerhalb), weibliche Geister aus der sizilianischen Folklore, die angeblich in Kontakt mit Frauen standen, die während der spanischen Inquisition der Hexerei beschuldigt wurden. Dieser historische Bezug steht im Einklang mit der kontinuierlichen Reflexion der Künstlerin über das erzwungene Schweigen der Frauen in patriarchalischen Gesellschaften, die vor allem durch die hektische, laute und kraftvolle weibliche Persönlichkeit in ihren Performances Gestalt annimmt.

Biografie
Nora Turato (1991, Zagreb) hatte Einzelausstellungen im MoMA, New York (2022), in der Wiener Secession, (2021), im MASI, Lugano, im Centre Pompidou, Paris, im Museum für Gegenwartskunst Siegen (2020), im Museum Serralves, Porto und in der Beursschouwburg, Bruxelles (2019). Ihre Arbeit wurde in internationalen Gruppenausstellungen gezeigt, wie auf der Biennale von Belgrad oder der Manifesta 12 in Palermo (2018).


Öffnungszeiten:
Mittwoch - Montag: 10:00 - 18:00 Uhr
Dienstag: geschlossen

Weitere Informationen direkt unter:  mudam.com

Centre Pompidou, Paris, festival Move, 16 décembre 2020 - 03 janvier 2021© Herve Veronese / Centre Pompidou
19.11.2022 - 04.05.2023

Nora Turato

Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean

3, Park Dräi Eechelen
1499 Luxembourg-Kirchberg