Mit Werken von: Zarah Abraham, Astrid Bauer, Maria Chekina, Lorenz Egle, Erik Esso, Gregor Hildebrandt, Maria Justus, Laura Killer, Ana Daniela Koch, Lara Koch, Christian Kölbl, Pascal Koertel, Seulgi Lee, Peng Li, Joana Loewis, Frank Moll, Sarah Neumann, Ly Nguyen, Michèle Reby, Felix Rodewaldt, Boris Saccone, John Schlecht, Matthias Schweizer, Rico Sperl, Ludwig Stalla, Serena Messalina, Franz Stein, Milen Till, Nata Togliatti und Ruscha Voormann.

Ein wenig Melancholie, gepaart mit unbekümmerter Leichtigkeit. Die Klänge des Songs, der sich sanft um die hier titelgebende Liedzeile schmiegt, transportieren gedanklich in einen Moment der Unbeschwertheit – vielleicht sogar direkt ans Ufer eines Gewässers. Ein Sprung in den See, glitzernde Wassertropfen, Insekten im Gegenlicht einer Abendsonne im Frühsommer.

Es wäre nicht die erste Berührung der Klasse Hildebrandt mit dem Wasser. Vor einigen Jahren schwammen sie bei einer Klassenfahrt in Basel gemeinsam im Rhein. “Wir alle schwimmen im gleichen Wasser” wurde noch im selben Jahr (2018) zum Programm einer der ersten Gruppenausstellungen der Studierenden rund um Prof. Gregor Hildebrandt, anlässlich derer sie ein weiteres Mal ins Nass sprangen. Diesmal jedoch indoor, in den beeindruckenden Jungendstil-Hallen des Müller’schen Volksbads in München. Roland Fischer fotografierte vom Beckenrand „Schwimmunterricht mit Gregor Hildebrandt“ (eine wohl einzigartige Fusion seiner pool – und collective portraits), mit einem Augenzwinkern hin zu einer Schwarzweiß-Fotografie von 1930 eines Schwimmkurses in Paris. Dort steht der Lehrer im Anzug an der Seite und wacht über seine Schützlinge, doch die Bewegungen im Wasser scheinen alle nach ihrer Fasson zu vollführen.

Auch die Studierenden von Gregor Hildebrandt, der seit 2015 an der Akademie der Bildenden Künste in München Malerei und Grafik unterrichtet, eint ihre Vielfältigkeit. Die Werke zeugen von unterschiedlichsten Ansätzen zu Material, Medien, Themen und Technik. In Malerei und Skulptur ebenso wie in fotografischen oder installativen Arbeiten manifestiert sich die Entwicklung individueller visueller Sprachen, deren Entfaltung ihr Professor engagiert begleitet.

Die Musik als verbindendes – und im Werk von Gregor Hildebrandt bekanntermaßen wesentliches – Element taucht in der ein oder anderen Form dabei immer wieder auf. Einige der Klassenmitglieder widmen sich in ihrem Schaffen neben der bildenden Kunst auch ihr und treten bei Konzerten anlässlich von Veranstaltungen der Klasse Hildebrandt ein Stück weit auch als deren musikalische Stimme auf, wie die Bands PAAR und Stabat Kater. Letztere hat das Lied um „Mein trübes Wasser wurde klar“ geschrieben.

Auf Einladung von Marc Wellmann, künstlerischer Leiter im Haus am Lützowplatz, konzipiert die Klasse Hildebrandt nun – in der Tradition des langjährigen Ausstellungsformats „Professor and students“ im Kunstverein HaL und zeitgleich zum Gallery Weekend Berlin – eine Gruppenausstellung, in der ausgewählte Werke von 29 Studierenden, frisch gebackenen Absolvent*innen und früheren Meisterschülern, ihres Professors Gregor Hildebrandt sowie der künstlerischen Mitarbeiterin Maria Justus präsentiert werden. Mit dem Betreten der Räume taucht man ein in die Welt hinter der Tür A.O1.10 in der Münchner AdBK: das schwimmende Klassenzimmer. (Text: Judith Koller)