Bereits seit einigen Jahren setzt sich Daniela Ortiz vermehrt mit dem Thema der Kindheit auseinander. Mit „Die Kinder der Kommunisten“ (2023) thematisiert die Künstlerin eine wenig bekannte Seite der revolutionären Geschichte des 20. Jahrhunderts: Kinderfürsorge durch kommunistische Initiativen organisiert. Es sind Geschichten, die sich zwar vom Kontext und Umfang unterscheiden, aber immer einen gemeinsamen Nenner haben, den Schutz der Kinder in Form einer internationalen Solidarität.

 

Für ihre Installation „Die Kinder der Kommunisten“ nutzt Daniela Ortiz ein Spielzeug mit transnationalen Ursprüngen und gleichzeitig eines der Schlüsselsymbole des Sozialismus: die Matrjoschka. Die berühmte Holzpuppe, eine Erbin der älteren japanischen Kokeshi Puppe, erstmals 1900 als russischer Beitrag auf der Weltausstellung in Paris ausgestellt, entwickelte sich von dort zu einem der ikonischsten Symbole der russischen Folklore. Die Matrjoschkas von Daniela Ortiz zeigen jedoch, wie sich hinter einer Geschichte in Wirklichkeit komplexe Ereignisse von politischer Relevanz verbergen.

 

Im Mittelpunkt stehen fünf Geschichten von realen und oft schmerzhaften Begebenheiten. Die Matrjoschkas verweisen dabei auf Erzählungen argentinischer und chilenischer Widerstandsbewegungen, der Black Panther Party, der palästinensischen PFLP, den Children of Morelia sowie der Peter Pan Operation. Dazu zeigt sie eine Textilarbeit in Erinnerung an Faris Odeh. Ein Blick, heute mehr noch als damals, der zum Nachdenken über jene Opfer anregt, die junge Revolutionär:innen auf sich nehmen mussten.