Juan Amador (*1968 in Waiblingen) gilt als einer der faszinierendsten Grenzgänger zwi- schen Hochküche und zeitgenössischer Kunst. Das in Wien lebende Multitalent zählt zu den renommiertesten Köchen der Welt. Seit über 15 Jahren ist seine kulinarische Handschrift mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Seit 2020 widmet sich Amador zusätzlich der bildenden Kunst – und hat sich innerhalb kürzester Zeit auch dort einen festen Platz erobert. Nun präsentiert die Kunsthalle Messmer eine umfassende Werk- schau des Künstlers: kraftvolle, farbintensive Gemälde, die intuitiv entstehen und den Betrachter in einen unmittelbaren emotionalen Dialog ziehen.
Kunst, Musik und Kulinarik bilden das kreative Fundament von Amadors Schaffen – drei Ausdrucksformen, die für ihn untrennbar miteinander verwoben sind. Fast jede Nacht zieht es den Spitzenkoch in sein Atelier, wo er oft bis in die frühen Morgenstun- den malt. Der Schritt von der Sterneküche zur Leinwand war ein rasanter, beinahe eruptiver Prozess, der während der Pandemie seinen Anfang nahm. Damals fand er in der bildenden Kunst ein neues Ausdrucksfeld für seine unbändige kreative Energie, die er eine Zeit lang in der Küche nicht mehr ausleben konnte. In der nächtlichen Stille, begleitet von lauter Musik, entstehen seitdem dynamische, abstrakte Kompositionen voller Intensität, Rhythmus und Kontrasten.
„Kunst ist Genuss“ – dieses Leitmotiv prägt seine Malerei ebenso wie seine Kochkunst. Amador versteht seine Werke als verdich- tete Emotionen, als visuelle Interpretatio- nen von Energie, Erlebnissen und inneren Zuständen. Seine Gemälde vereinen spon- tane Geste und präzise Ausarbeitung, ex- pressive Farbigkeit und strukturelle Tiefe. Dabei spielt Reduktion für ihn eine zentrale Rolle – ein Prinzip, das ihn bereits in der Kü- che zu höchster Meisterschaft geführt hat. Viele seiner Arbeiten beschränken sich auf drei Grundfarben, die in minutiöser Abstim- mung miteinander in Dialog treten und durch diese Konzentration eine beeindru- ckende visuelle Wucht entfalten.
In seinen jüngsten Arbeiten reflektiert Amador Themen wie Licht, Bewegung und At- mosphäre. Natürliche Lichteffekte, fließende Übergänge und bewusste Unschärfen verleihen seinen Bildern eine suggestive Offenheit. Gegenständliches sucht man ver- gebens. Vielmehr lädt der Künstler den Betrachter ein, selbst Bedeutungen zu entde- cken. „Die Welt um uns ist so scharf und klar – ich bringe ganz bewusst Unschärfe in meine Kunst“, erklärt Amador.
Nach seiner ersten institutionellen Ausstellung in der Nitsch Foundation in Wien und einer Präsentation neuer Arbeiten in der Geuer&Geuer Art Foundation in Düsseldorf ist die Präsentation in der Kunsthalle Messmer die nächste Station auf Juan Amadors künst- lerischer Reise. Gezeigt werden oft großfor- matige Leinwände, die seine malerische Ent- wicklung eindrucksvoll dokumentieren.
Die Kunsthalle Messmer freut sich, im Rahmen einer außergewöhnlichen Ausstellung die Werke von Michael Stich (*1968) zu präsentieren – einem Künstler, der vielen zu- nächst als Tennis-Champion und Wimbledonsieger oder auch als Gründer seiner eige- nen, nach ihm benannten Stiftung bekannt ist, doch längst auch durch seine kraft- volle, tief emotionale Malerei Aufmerksamkeit erregt.
Michael Stichs künstlerischer Weg begann bereits während seiner Zeit als Spitzensport- ler. Als begeisterter Kunstsammler und Besucher internationaler Ausstellungen entwi- ckelte er früh eine intensive Beziehung zur bildenden Kunst. Über viele Jahre hinweg entstand in seinem Hamburger Atelier ein eindrucksvolles malerisches Œuvre. Seit 2022 geht Stich mit seiner Kunst selbstbewusst an die Öffentlichkeit und beweist: Kreativität und Ausdruckskraft kennen keine biografischen Grenzen.
Die Ausstellung in der Kunsthalle Messmer vereint zentrale Werkgruppen seines Schaf- fens und zeigt sowohl farbintensive als auch rein schwarz-weiße Arbeiten.
Besonders hervorzuheben ist der Werkzyklus „Lightning Series“, entstanden auf hauch-dünnem Japan- und Chinapapier. Hier verbinden sich feinste Materialität einerseits mit kraftvollen Farben, andererseits mit dem harten Kontrast von Schwarz und Weiß – ein Spannungsfeld, das Stich bewusst wählt, um persönliche Themen wie Sieg und Niederlage, Stärke und Verletzlichkeit zu reflektieren.
Seine meist abstrakten Arbeiten entstehen mit Öl, Acryl, Pigmenten, Holzleim und ne- ben Leinwand und Papier auch auf unterschiedlichsten Trägermaterialien wie Jute oder Leinen. Dabei nutzt der Künstler Pinsel, Rakel oder Spachtel, um emotionale Tie- fen in strukturierte, dynamische Kompositionen zu überführen. Für Michael Stich ist das Malen ein Prozess des Erlebens, bei dem Intuition, Erfahrung und Reflexion miteinander verschmelzen.
„Dabei ist der Prozess des Malens selbst für mich das Spannendste“, so Stich. Die Werke sind keine reinen Bilder, sondern Ausdruck innerer Bewegtheit – und laden den Be- trachter ein, eigene Empfindungen darin zu entdecken. „Das Weiterentwickeln und Umsetzen von neuen Ideen macht mir unheimlich viel Spaß und treibt mich an“, erläu- tert der Künstler. „Ich hoffe, dass die Betrachter spüren, wie viel von mir in jeder einzel- nen Arbeit steckt.“
Nach Ausstellungen in Düsseldorf, Hamburg und Köln ist die Kunsthalle Messmer stolz, Michael Stich nun auch im Süden Deutschlands mit einer umfassenden Präsentation seiner Malerei zu zeigen. Die Ausstellung dokumentiert den spannenden Weg eines Künstlers, der sich nicht scheut, Neuland zu betreten, Grenzen zu überschreiten und sich – wie einst auf dem Tennisplatz – mit Leidenschaft und Präzision auszudrücken.
Grossherzog-Leopold-Platz 1
79359 Riegel a.K.