Was unterscheidet Wissenschaft und Kunst und was verbindet sie? Das steht im Fokus der Ausstellung „Parallel Worlds. Art, Science & Fiction“, die Kurator Stefan Törmer für das Kunstmuseum Celle entwickelt. Beide Disziplinen scheinen oft als komplett verschiedene Welten: Daten und Fakten auf der einen Seite – Fantasie und Fiktion auf der anderen. Tatsächlich gehen Mittel und Ziele der beiden Herangehensweisen oft deutlich auseinander, aber Wissenschaft und Kunst sind nur scheinbar grundverschiedene Welten: Forscher*innen und Künstler*innen nähern sich ihren Fragestellungen vielleicht aus unterschiedlichen Gründen und Perspektiven, doch was und wie sie es tun, hat überraschend viele Gemeinsamkeiten.

„Parallel Worlds“ nimmt genau diese Schnittstellen zwischen Kunst und Wissenschaft in den Fokus. Gezeigt werden Installationen, die Künstler*innen auf der Basis wissenschaftlicher Fragestellungen, Vorgehensweisen oder Forschungsergebnisse entwickelten. Anders als der wissenschaftliche Rahmen bietet der künstlerische Kontext allerdings die Möglichkeit, von der allgegenwärtigen Konditionierung auf Effektivität, Wirtschaftlichkeit und Zweckorientierung abzuweichen. Wenn – wie hier – wissenschaftliche Ordnungen zum Gegenstand von künstlerischer Forschung werden, öffnen sich Wege und Räume für eine spielerische Reflexion der Normen und Werte, die diese beiden Parallelwelten bestimmen.

So blickt die Ausstellung auf die kreativen Fähigkeiten künstlicher Intelligenz, macht unsichtbare Datenströme und Naturgewalten sichtbar und scheint physikalische Gesetze außer Kraft zu setzen. Forschende Künstler*innen und künstlerische Forscher*innen geben Einblicke in dieses außergewöhnliche Spannungsfeld, in dem es viel Unerwartetes zu entdecken und Erstaunliches zu erfahren gibt.

27.09.2020 - 28.02.2021

Parallel Worlds. Art, Science & Fiction

Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon

Schlossplatz 7
29221 Celle