Simon Hantaï (1922–2008) gehört zu den wichtigsten Vertretern der französischen Nachkriegsmoderne. 1948 emigrierte der ungarische Künstler nach Paris, wo er sich bald im Umfeld der aufstrebenden Avantgarde bewegte. Das Jahr 1960 markierte einen Wendepunkt in seiner Laufbahn, indem er den Fokus seiner radikal experimentellen Arbeiten von nun an auf die sogenannte „Pliage“-Technik legte – Werke, in denen er die gefaltete Leinwand mit Öl oder Acryl bedeckte, um farbig leuchtende Zufallsmuster zu erzeugen. 1980 wurde Hantaï mit dem Grand Prix National des Arts Plastiques ausgezeichnet, zwei Jahre später war er Repräsentant seiner Wahlheimat auf der Biennale in Venedig. Mit zahlreichen Schlüsselwerken aus vier Schaffensjahrzehnten gibt die Ausstellung einen facettenreichen Einblick in das bildgewaltige Schaffen Hantaïs und präsentiert seinen herausragenden Beitrag zur internationalen Nachkriegsabstraktion als ein bewegendes Fest der Farbe.
Lichtentaler Allee 8 b
76530 Baden-Baden