Seit der Antike gehört die möglichst detailgetreue Wiedergabe der Natur zu den zentralen Anliegen der Malerei. In der Kunst des 20. Jahrhunderts gibt es keine Bewegung, die diesen Wettstreit mit der Wirklichkeit so programmatisch verfolgt hat wie der amerikanische Fotorealismus. Als Reaktion auf den Abstrakten Expressionismus wandten sich Künstler wie Richard Estes, Ralph Goings oder Ron Kleemann einer gegenständlichen Malerei zu, die in ihrer Präzision und Bildgewalt mit dem Medium der Fotografie konkurrieren sollte. Banale Motive aus dem amerikanischen Alltagsleben wurden zu Markenzeichen dieser hoch ambitionierten Maler, die die Macht der Bilder nicht im Sujet selbst, sondern in dessen verblüffend illusionistischer Wiedergabe verorteten. Anhand von über 70 ausgewählten Meisterwerken beleuchtet die Ausstellung die Entwicklung der auch als Hyperrealismus bekannten Kunstströmung von den 1960er Jahren bis heute.
Lichtentaler Allee 8 b
76530 Baden-Baden