„Was ist besser: Urne oder Sarg? Wie kam der Tod in die Welt? Gehört ein Totenschädel in die Museumsvitrine? Was brauchst Du in Deiner Trauer? Wie blickst Du auf das Leben? Wir sind zwar ein Museum, aber alles wissen wir auch nicht. Deshalb brauchen wir Dich“ – diese direkte Ansprache an die Besucher*innen des Museums für Sepulkralkultur ist neu. Mit dazwischen soll sich ab 19. Mai 2024 ein Raum zur Auseinandersetzung mit allen Fragen der Sepulkralkultur öffnen. Das Ziel: die neue Dauerausstellung, die nach aktuellem Stand 2028 eröffnet werden soll, vorzubereiten.
„Im Jahr 2018 haben wir uns auf den Weg zu einer kompletten Neukonzeption unseres Museums gemacht, und in den kommenden beiden Jahren werden wir immer konkreter unsere neue Dauerausstellung planen. Die Ausstellung dazwischen ist ein wichtiger Meilenstein, weil wir mit diesem besonderen Format an unsere Besucher*innen herantreten“, sagt Dr. Dirk Pörschmann, Direktor des Museums für Sepulkralkultur und Geschäftsführer von dessen Trägerverein, der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal. So werden die Antworten, die die Besucher*innen des Museums in der Sonderausstellung beantworten, in die Neukonzeption des Museums einfließen.
Pörschmann: „Wir erhoffen uns, dass die Besucher*innen die partizipativen Möglichkeiten vielfältig nutzen, damit wir erfahren können, wie sie sich die Inhalte eines Museums für Sepulkralkultur vorstellen. Die Beteiligung der Besucher*innen ist somit zentrales Anliegen einer Ausstellung, die sich an alle Generationen und Kulturen in unserer Gesellschaft richtet.“
Anders als bisherige Sonderausstellungen handelt es sich bei dazwischen nicht um eine monothematische Ausstellung, sondern um eine Ausstellung, die aus Themeninseln besteht. „Ich sehe zunächst einmal eine fast klassische Ausstellung mit einer Szenografie, die uns ein Szenografiebüro erstellt hat: mit Farbkonzept, Raumeinheiten, die Themen umfassen, mit denen sich die Besuchenden befassen können. Die Vermittlung funktioniert über klassische Exponate, wie man sie bei uns gewohnt ist, in Kombination mit einer Mischung aus Kunst, Alltagskultur, Kulturhistorischem. An jeder Station, wir nennen sie auch Themeninseln, haben die Besucher*innen Möglichkeiten, mitzugestalten und mitzubestimmen“, fasst Tatjana Ahle-Rosental zusammen, Kuratorin von dazwischen. Die Szenografie stammt von der Bach Dolder GmbH, einem Darmstädter Büro für Ausstellungsgestaltung.
Zu sehen sein wird die Sonderausstellung dazwischen bis zum Auszug aus dem Gebäude – voraussichtlich 2026. Bis dahin kommt es immer wieder zu Updates innerhalb der Ausstellung. Themeninseln werden ausgewechselt, neue Fragen gestellt.
An die Themen der Ausstellung anknüpfend, wird es zudem ein ausführliches Veranstaltungsprogramm geben. Es umfasst neben Vorträgen, Lesungen und Workshops insbesondere auch Gesprächsformate – eine weitere Gelegenheit, mit den Besucher*innen in Austausch zu gehen und mit ihnen Fragen der Sepulkralkultur zu besprechen. Neu ist, dass am 26. Mai erstmals eine Veranstaltungsreihe speziell für Kinder beginnt: KLAPPE ZU, AFFE TOT richtet sich an Kinder ab 6 Jahren, für die in der Kinderlounge Lesungen und Workshops veranstaltet werden.
Öffnungszeiten:
Dienstag : 10:00 - 17:00 Uhr
Mittwoch: 10:00 - 20:00 Uhr
Donnerstag - Sonntag: 10:00 17:00 Uhr
Montag: geschlossen
Weitere Informationen direkt unter: sepulkralmuseum.de
Weinbergstraße 25–27
34117 Kassel