Die Sesamstraße wird 50! Anlässlich dieses Jubiläums zeigt das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) eine große Sonderausstellung.

Unter dem Motto „Sesamstraße. 50 Jahre Wer, Wie, Was!" tauchen die Besucher*innen auf 700 Quadratmetern in die unterhaltsame Welt von Ernie & Bert, Elmo und dem Krümelmonster ein und blicken hinter die Kulissen des weltweit erfolgreichen Fernsehformats. Die in Kooperation mit dem NDR entstandene Ausstellung richtet erstmals den Fokus auf die Gestaltung und handwerkliche Produktion der legendären Sendung und fragt danach, wie die Puppen, Kulissen, Kostüme, Requisiten und Musikstücke entwickelt werden und wer die kreativen Köpfe und geschickten Hände hinter den fantasievollen Figuren, Animationen und Schauplätzen sind.

In der Ausstellung zu sehen sind originale Figuren und Filmsets der Sesamstraße sowie lange verschollene Raritäten aus Privatbesitz. Eine Puppenwerkstatt, interaktive Stationen und ein vielseitiges Begleitprogramm laden zum Mitmachen ein. Am 8. Januar 2023 - exakt 50 Jahre nach der Erstausstrahlung in Deutschland - feiert das MK&G den Jubiläumstag mit besonderen Aktionen für die ganze Familie.

An die Sesamstraße sind über Generationen hinweg prägende Erinnerungen geknüpft. In den 1970er Jahren revolutionierte die deutsche Fassung das Kinderfernsehen mit einem pädagogischen Programm, das soziales Lernen, Kreativität und Selbstbewusstsein förderte. Die Gäste werden in der Ausstellung viele charakteristische Gesichter, einprägsame Geschichten und bekannte Melodien wiederentdecken. Die einzigartige Kindersendung hat sich in 50 Jahren natürlich auch verändert: Ensemble, Produktionsmethoden, Konzepte, Vermittlungsansätze, Rezeption und Zeitgeist. Die Ausstellung präsentiert die Sesamstraße im Kontext der deutschen Fernsehlandschaft als Format, das die gestalterischen, medialen, pädagogischen und gesellschaftspolitischen Veränderungen abbildet.

In der Ausstellung werden auch verschiedene gesellschaftliche Themen aufgegriffen werden: Ist die Sesamstraße politisch? Wie werden pädagogische Inhalte an Vorschulkinder vermittelt? Wie hat die Sendung den Zeitgeist geprägt und die Popkultur beeinflusst? Welche Lesarten und Anknüpfungspunkte bieten die Puppen, deren Gestaltung als nicht-menschliche Wesen verschiedene Identifikations- und Deutungsmöglichkeiten eröffnen? Wie hat sich die offene, integrative und auf Gemeinschaftssinn fußende Geisteshaltung des Formats innerhalb von 50 Jahren entwickelt?

GESCHICHTE
1969 startet die Sesame Street (Originaltitel) im US-Fernsehen nach der Idee von Joan Ganz Cooney und Lloyd Morrisett, den beiden Gründern der gemeinnützigen Bildungsorganisation Sesame Workshop. Die Kindersendung, die Unterhaltung und Lernen auf einzigartige Art miteinander verbindet, spielt in einer nachgebauten Straßenszenerie, in der menschliche Bewohner*innen mit den beliebten Puppen von Jim Henson zusammenwohnen. In Deutschland laufen 1972 testweise einige US-Folgen im Originalton in den Dritten Programmen. Die deutsche Adaption wird erstmals am 8. Januar 1973 ausgestrahlt, der NDR übernimmt federführend die Bearbeitung und die Ko-Produktion mit Sesame Workshop. Seitdem werden über 2800 Folgen der Sesamstraße im deutschen Fernsehen gesendet. Hinzu kommen Specials, Filme und Spin-offs wie das erfolgreiche Format „Eine Möhre für Zwei" (seit 2010).

Ab 1978 entstehen in Hamburg eigenständige Rahmengeschichten des humorvollen Magazinformats mit deutschen Puppen, wie Samson und Tiffy, Rumpel dem Griesgram, der neugierigen Feli Filu oder dem Comedy-Duo Wolle und Pferd. Unterstützt werden sie von Schauspielern wie Liselotte Pulver, Henning Venske, Manfred Krug, Gernot Endemann, Dirk Bach und Julia Stinshoff sowie zahlreichen Gaststars.

AKTIONSTAG
Am Sonntag, 8. Januar 2023, dem Jahrestag der deutschen Erstausstrahlung der Sesamstraße, veranstaltet das MK&G eine Geburtstagsfeier mit zahlreichen Aktionen, Workshops und Figuren aus der Sendung.

PUBLIKATION
Zur Ausstellung erscheint ein Magazin mit Textbeiträgen, Interviews, Fotos und Mitmachseiten für große und kleine Sesamstraßenfans.

Die Ausstellung wird gefördert durch den Ausstellungsfonds der Freien und Hansestadt Hamburg.