Das Kunstmagazin Monopol hat Ole Scheeren jüngst zu dem deutschen „Star-Architekten“ gekürt, der als architektonischer Denker und skulpturaler Entwerfer die globale Architekturlandschaft zunehmend prägt. Das ZKM | Karlsruhe eröffnet am 9. Dezember 2022 nun seine erste große Einzelausstellung, die in den hohen Lichthöfen raumgreifend das Erleben seiner Architektur ins Zentrum stellt. Unter dem Titel ole scheeren : spaces of life hat Peter Weibel im engen Dialog mit Ole Scheeren eine Schau kuratiert, die einerseits die historische Dimension seines Werkes veranschaulicht und zugleich dem skulpturalen Charakter seiner Bauten im Sinne eines Raumerlebnisses eine Bühne geben wird. Des Weiteren schlüsselt die Ausstellung auf, wie sich die Zukunft des Digitalen schon jetzt in seinem architektonischen Werk widerspiegelt.

Ole Scheeren, 1971 in Karlsruhe geboren, hat sich insbesondere mit innovativen Hochhausbauten und Wohnprojekten weltweit einen Namen gemacht hat. Architektur ist für ihn eine Art Körper oder Bühne des menschlichen Lebens. Über ihre reine Funktionalität hinaus aktivieren seine Gebäude im Sinne von Scheerens Motto »form follows fiction« die Vorstellungen, Fantasien und Emotionen der Menschen, die in ihnen wohnen und arbeiten. Mit seinen gestapelten horizontalen Bauten und ihren vielen Öffnungen zur Natur wie bei der Wohnanlage The Interlace (2013) stellt er die Frage, welche Perspektiven das vertikale Denken und Bauen im urbanen Raum heute noch hat und entwirft neue Lebensräume für die Menschen und ihre Bedürfnisse.

Seit 2010 führt Ole Scheeren sein Büro mit Niederlassungen in Hongkong, Peking, Berlin und London. Er steht mit seinen Entwürfen für ein komplexes, technologisch hochentwickeltes Bauen, das sich auf innovative Weise an den Erfordernissen der Nachhaltigkeit und den Bedürfnissen der Menschen orientiert.