Und ich meine, daß bei dem alle Nerven anspannenden, den ganzen Menschen in Anspruch nehmenden Streben und Verlangen nach Ausdruck, Verbildlichung des Gefühlten bei einem Künstler immer etwas herauskommt, was er seinen Mitmenschen zeigen kann.
Erich Heckel, 1907

Als Mitglied der 1905 gegründeten Künstlergruppe »Brücke« schrieb Erich Heckel (1883–1970) gemeinsam mit Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl Kunstgeschichte. Auf der Suche nach dem Ursprünglichen thematisierten die jungen Künstler den Menschen in Bewegung und den Akt in der Natur.

Nach Auflösung der Künstlergruppe im Jahr 1913 widmete sich Heckel immer mehr der Landschaftsmalerei, die thematisch stark von seinen zahlreichen Reisen innerhalb Europas geprägt ist. Daneben bevorzugte er Blumenstillleben und Porträts.

Wie viele Kunstschaffende wurde Erich Heckel ab 1937 als „entarteter Künstler diffamiert und erhielt ein Ausstellungsverbot. Über 700 seiner Werke wurden von Nationalsozialisten aus deutschem Museumsbesitz entfernt, verkauft oder unwiederbringlich zerstört. 1944 traf eine Brandbombe sein Berliner Atelier, wobei zahlreiche Werke, Arbeitsmaterialien und alle Druckstöcke verloren gingen. Danach verlegte Heckel seinen Lebens- und Arbeitsort nach Hemmenhofen an den Bodensee, wo sein Alterswerk entstand.

In Kooperation mit dem Erich Heckel Nachlass in Hemmenhofen und dem Kunsthaus Apolda Avantgarde/Weimarer Land präsentiert das Museum im Geburtshaus von Ernst Ludwig Kirchner Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken aus allen Werkphasen Erich Heckels, von den frühen »Brücke«-Jahren bis hin zum Spätwerk.


PUBLIKATION
Begleitend zur Ausstellung ist die umfangreiche Publikation »Erich Heckel. Aquarelle und Zeichnungen aus sechs Jahrzehnten« erschienen. 2022 • 144 Seiten • 16,80 €

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN
So., 09.10. / 23.10. / 06.11. / 20.11. / 04.12. / 18.12.2022 jeweils um 14:30 Uhr

KURATORINNENFÜHRUNG
So., 16.10.2022, um 14:30 Uhr

FÜHRUNGEN FÜR KINDER UND FAMILIEN
Sa., 15.10. und am 26.11.2022, jeweils um 15:00 Uhr