Das Künstlerhaus Bremen zeigt vom 1. April bis 4. Juni die Einzelausstellung rebellion of the slogans der Künstlerin Shirin Mohammad (* 1992 in Teheran, lebt und arbeitet in Berlin und Teheran). Für ihre Ausstellung hat die Künstlerin eine neue Arbeit entwickelt, die die Geschichte der Widerstandsbewegungen anhand ihrer Slogans betrachtet und den Einfluss kultureller und sprachlicher Ausdrucksformen auf den politischen Diskurs untersucht. Inrebellion of the slogans präsentiert Shirinn Mohammad eine neue Multimediainstallation bestehend aus Sound, Skulptur und einer Publikation.

Mohammads multidisziplinäre Praxis umfasst Installation, Film sowie künstlerische Recherchen in Archiven. Mit besonderem Augenmerk auf die soziopolitische Geschichtedes Iran verbindet Mohammad Elemente der Dokumentation und der Fiktion, um die Überreste verlorener, ignorierter und aufgegebener Erzählungen zu untersuchen. rebellion of the slogans ist die erste Präsentation einer neuen, auf Recherchen basierenden Arbeit der Künstlerin, die sich auf die Sprache und den klanglichen Aspekt von Slogans ausverschiedenen historischen Brüchen im Iran konzentriert; von der Konstitutionellen Revolution in den frühen 1900er Jahren bis zuraktuellen Revolution. Für die Ausstellung im Künstlerhaus fokussiert sich Mohammad auf vier Generalstreiks und Proteste aus den Jahren 2017 bis 2023. Die Künstlerin präsentiert den Besuchenden eine Sammlung von Slogans, die sie aus den oben genannten Epochen zusammengetragen hat, und geht der Frage nach, wie die Geschichte durch die Slogans derWiderstandsbewegungen erzählt werden kann. Ihre Chronologie der Slogans offenbart eine Entwicklung der Sprache und eine Verschiebung der Worte, die einem musikalischen Frageund Antwort-Spiel ähnelt. Die Klanginstallation ist eine akustische Übersetzung derSlogans.

Für die Produktion der Installation arbeitet sie mit einem Netzwerk von Partner:innen aus dem Iran zusammen, die teils im Ausland, teils im Land ansässig sind. Im begleitenden Programm fungiert das Archiv der Slogans, das Mohammad in ihrer Installation präsentiert,als Kristallisationspunkt für die Zusammenkunft von Wissenschaftler:innenn, Kulturschaffenden und Autor:innen verschiedener Disziplinen aus dem Iran. In einer vonder Künstlerin initiierten Reihe von Präsentationen und Gesprächen propagieren sie eine Vielzahl von Perspektiven auf die Slogans.
Die feministische Wissenschaftlerin Yasmine Ansari wird über Erinnerungspolitik und die Slogans von Jinas Revolution sprechen. Ihr Forschungsinteresse gilt der Geschlechterpolitik, der Erinnerungspolitik und der reproduktiven Governance im Kontext des modernen Nahen Ostens, mit besonderem Schwerpunkt auf dem postrevolutionären Iran. Mahdis Mohammadi wird ihre Forschungsarbeit zum Thema Remembrance of Things to Come: Archiving Iranian Protest Movements vorstellen. Weitere Veranstaltungen werden in denkommenden Wochen bekannt gegeben.

Die Ausstellung ist die erste Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland. Kuratiert von Nadja Quante.


Öffnungszeiten:
Mittwoch - Sonntag: 14:00 - 18:00 Uhr
Sonderöffnungszeiten:
07.04. Karfreitag geschlossen
10.04. Ostermontag 14–18 Uhr
06.05.–07.05. Offene Ateliers Neustadt 11–18 Uhr
29.05. Pfingstmontag 14–18 Uhr
03.06. Lange Nacht der Bremer Museen 18–24 Uhr

Weitere Informationen direkt unter: kuenstlerhausbremen.de