Eva Berendes arbeitet an der Schnittstelle von Architektur, Gestaltung und Kunst. In ihren malerischskulpturalen Werken setzt sie sich mit der Bedeutung von Abstraktion auseinander, deren Implikationen sich nicht nur auf den künstlerischen Bereich beschränken, sondern auch in gesellschaftlichen Systemen einen Widerhall finden – wie beispielsweise in der Gestaltung des öffentlichen Raums.
Für das Ausstellungsprojekt im Kunstmuseum Bonn und der damit verbundenen Recherchereise ist Eva Berendes nach Barcelona gereist, um sich mit den frühen Bauten des katalanischen Architekten Ricardo Bofill auseinanderzusetzen. So ist eine neue Werkgruppe entstanden, die sowohl im Ausstellungsraum als auch vor dem Museum platziert werden soll und in einen direkten Dialog mit der Museumsarchitektur von Axel Schultes tritt. Die konzeptuelle Verbindung zwischen beiden Orten entsteht durch die Öffnung der Jalousien des Ausstellungsraums, der sich zum öffentlichen Raum hin erweitert. Die Arbeiten, die an Portale oder auch Durchgänge erinnern, lassen eine mehrdimensionale Begegnung mit den malerischen Elementen zu, da diese nicht allein durch das Sehen, sondern auch durch die Bewegung des Körpers im Raum erfasst werden.