Die eigens konzipierte Schau der international gefeierten Künstlerin Parastou Forouhar (geb. 1962) nimmt ein für den Jugendstil signifikantes Phänomen in den Blick: das systematische Ornament. Vor dem Hintergrund diktatorischer Herrschaftsformen hinterfragt die Künstlerin seine Aussagekraft für die Gegenwart. Mit seiner alten Dynamik zwischen Form und Inhalt, reiner Ordnung und Symbol kaschiert das Ornament die Sprache der Gewalt, der Brutalität und Unterdrückung, derer sich totalitäre Regime bedienen.

Die Gleichförmigkeit ihrer "schönen" Struktur lässt der Individualität keinen Raum - ihre mögliche Entfaltung wird durch staatliche Spitzel argwöhnisch beäugt. Parastou Forouhar tritt mit ihren ornamentalen Kunstschöpfungen für Kultur- und Genderfragen ein, die von zeitlos universeller Natur sind. Im Dialog mit der diesjährigen Sonderausstellung trägt ihre Installation eine vielschichtige Botschaft, die zu entschlüsseln, Aufgabe der Betrachtenden sein wird.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise unter landesmuseum.de.