Sammlungspräsentation mit Neuerwerbungen der Goslarer Kaiserringträger_innen 1975 – 2023

„Ringe sind’s, die eine Kette machen“, lautet ein vielzitierter Aphorismus von Friedrich Schiller. Die Kaiserringe – von der Stadt Goslar seit 1975 an international renommierte Gegenwartskünstler_innen vergeben – bilden eine Kette mit einzigartigen Gliedern. Denn alle mit dem Kaiserring geehrten Künstler_innen bestimmen das Kunstgeschehen bis heute. Sie haben der zeitgenössischen Kunst maßgebliche Impulse verliehen. 

Ein Kunstpreis ist erst dann von nachhaltiger Bedeutung, wenn er in eine Museums-struktur mit einer bleibenden Sammlung eingebunden ist. Obwohl es im Laufe der Jahre mit Hilfe zahlreicher privater und öffentlicher Förderer gelang, eine respektable Sammlung aufzubauen, mussten viele Wünsche offenbleiben. Der Goslarer Unternehmer Hans-Joachim Tessner, langjähriger Vorstandsvorsitzender des Museumsvereins, hatte in der Nachfolge von Museumsgründer Th. K. Peter Schenning die Intention, die zahlreichen Lücken in der Erwerbsgeschichte zu schließen. Seine 1990 gegründete Tessner-Stiftung widmet sich seit Jahrzehnten dem Ankauf von Werken der Kaiserringträger_innen. 

Wir freuen uns daher, mit dieser Ausstellung zahlreiche Neuerwerbungen präsentieren zu können – neben unserer bisherigen Sammlung. Zu ihnen gehören Sigmar Polke (Preisträger 2000), Andreas Gursky (Preisträger 2008), Jimmie Durham (Preisträger 2016), Barbara Kruger (Preisträgerin 2019) und Hans Haacke (Preisträger 2020). Von Anselm Kiefer (Preisträger 1990), der auf dem Gelände des Mönchehaus Museums die mehrteilige Rauminstallation Johannisnacht geschaffen hat, erwarb die Tessner-Stiftung zudem eine überarbeitete Fotografie.

Ziel des Museums ist es, durch den kontinuierlichen Aufbau einer adäquaten Sammlung die einzigartige Geschichte des Kunstpreises Kaiserring zu dokumentieren.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (5 Euro). Er stellt die Preisträger_innen 2020 – 2023 vor sowie die Neuerwerbungen der letzten Jahre. Der 60seitige Katalog dient als Ergänzungsband der Publikation „Kunstpreis Kaiserring 1975 – 2019. Von Henry Moore bis Barbara Kruger“ (324 Seiten, 25 Euro); beide Kaiserring-Publikationen zusammen 28 Euro.