Im digitalen Zeitalter ist die Künstliche Intelligenz (KI) ein zentrales Diskussionsthema. Welche Chancen bietet KI, welche Gefahren birgt sie? Und wie funktioniert sie überhaupt? Können Algorithmen die menschliche Kreativität ersetzen oder sogar übertreffen? Diese Fragen stellt die Ausstellung „,Can You Hear It? Musik und Künstliche Intelligenz" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) und präsentiert verschiedene Anwendungen von Kl auf dem Gebiet der Musik. Das Spektrum der Themen ist vielfältig und reicht von dem Einsatz der KI in Streamingdiensten über Emotionalität in der Filmmusik, neue Erkenntnisse der Musikethnologie und der Instrumentenakustik bis hin zu Hip-Hop als politisches und globalisiertes Phänomen. Die Besucher*innen können die multimedialen und interaktiven Stationen der facettenreichen Ausstellung auf spielerische Weise erkunden.

Mit seinem Forschungsteam am Institut für Systematische Musikwissenschaft der Universität Hamburg führte Prof. Dr. Rolf Bader Studien in unterschiedlichen Kulturräumen und Kontexten durch, deren Ergebnisse in der Ausstellung im MK&G zu sehen sind. Dabei bietet KI beispielsweise die Möglichkeit, Musik objektiviert nach ihren Klangeigenschaften zu vergleichen und nach Ähnlichkeiten zu sortieren. Unter anderem wird die Tonalität des Gamelan-Orchesters mithilfe von KI analysiert. Auch bisher noch ungelöste Fragen im Bereich des Instrumentenbaus können mithilfe von Kl auf neue Weise erforscht werden. Dies ermöglicht etwa das virtuelle Modeling historischer Musikinstrumente, was am Beispiel eines Cembalos aus der Sammlung des MK&G demonstriert wird. Kritisch beleuchtet werden auch gesellschaftlich-politische Fragen im Zusammenhang mit der Anwendung von KI-basierten Algorithmen in Streamingdiensten, etwa ihre Auswirkungen auf das Musikbusiness. Den Besucher*innen wird außerdem die Möglichkeit geboten, mit einem von KI gesteuerten Partner gemeinsam zu musizieren und sich ein Musikstück von einem virtuellen Komponisten mit nach Hause zu nehmen. In einem interaktiven „Emotionskino" bewegt man sich auf einer Karte, die verschiedene Gefühle darstellt, und steuert damit die von KI vorgeschlagene Film- und Musikauswahl. An einer weiteren Station kann mit der eigenen Stimme die Verarbeitung von Klängen und die Arbeitsweise von KI selbst erlebt werden. Außerdem wird anhand eines großen Modells eines menschlichen Ohrs sichtbar gemacht, wie wir Musik wahrnehmen und im Gehirn verarbeiten. Daran anschließend wird gezeigt, wie diese neuronalen Prozesse mithilfe von KI digital nachgebildet werden können.

RAHMENPROGRAMM
Zur Ausstellung wird ein umfangreiches Rahmenprogramm angeboten.
Neben Vorträgen zu den einzelnen Positionen der Ausstellung wird unter anderem ein internationales Symposium stattfinden.

Mit freundlicher Unterstützung der Volkswagenstiftung, musiCube und Elbsilber.