Das Museum August Macke Haus in Bonn zeigt ab dem 10. April als erste Einzelpräsentation einer zeitgenössischen Künstlerin eine umfangreiche Ausstellung zu Ulrike Theusner. In ihren farbgewaltigen expressiven Arbeiten behandelt Ulrike Theusner (*1982, lebt und arbeitet in Weimar und Berlin) die Großstadterfahrung der Generationen X bis Z, die Welt des Theaters und der nächtlichen Vergnügungen, die Natur fernab des digitalen Rauschens sowie den Menschen selbst. Die spontan wirkenden Motive, die sie in vibrierendem Zeichenstrich einfängt, eröffnen eine kaleidoskopartige Sicht auf unsere moderne Gesellschaft, die sich auf den zweiten Blick als oftmals düstere, trügerische Vision entpuppt. Dabei wählt sie Themen, die auch August Macke und die Expressionist:innen faszinierten. Gleichzeitig nutzt sie eine ähnlich intensive Farbigkeit wie Macke, die bei ihr jedoch einen bewussten Gegenpol zum Dargestellten bildet.
Die Ausstellung präsentiert über 80 Arbeiten aus den vergangenen 16 Jahren, darunter Zeichnungen, Druckgrafiken, Gemälde und installative Objekte, und eröffnet damit eine zeitgenössische Perspektive auf das expressionistische Schaffen von August Macke. Ein direkter Dialog wird in Mackes ehemaligem Atelier im Künstlerhaus hergestellt. Hier trifft Theusners Installation Eden (2017) auf das von August Macke und Franz Marc entworfene Wandbild Paradies. Theusners dystopisch anmutende Paradiesversion, die sich aus Trockenblumen, Reagenzgläsern, Kupferstichplatten und kleine Figurinen zusammensetzt, wird durch Auszüge aus Fjodor Dostojewskis Der Traum eines lächerlichen Menschen untermalt, die vom Schauspieler Alexander Scheer (Sonnenallee, Gundermann) eingesprochen wurden.
Museumsdirektorin und Kuratorin Dr. Friederike Voßkamp dazu: „Es freut uns, mit Ulrike Theusner erstmals einer zeitgenössischen Künstlerin eine Einzelausstellung im Museum August Macke Haus widmen zu können, die in besonderer Weise mit August Macke und seinem künstlerischen Umfeld in einen Dialog tritt. Ihre Arbeiten verdeutlichen, wie aktuell das Thema Expressionismus auch heute noch ist.“
Hochstadenring 36
53119 Bonn