Über 315.514.656 Tonnen Müll – so viel Abfall wurde weltweit produziert seit dem Start der Volontär*innen-Ausstellung „Kann das weg? Von Abfällen und Einfällen“ im Badischen Landesmuseum Anfang Dezember. Diese beeindruckende Zahl ist auf einer Anzeige im Eingangsbereich der Ausstellung zu sehen, die am Tag der Eröffnung bei 0 startete und seither unermüdlich weiterzählt. Der Zähler macht eindrucksvoll die weltweite Müllproduktion sichtbar und führt den Besucherinnen und Besuchern die Dringlichkeit eines bewussteren Umgangs mit Ressourcen vor Augen.
Doch die Ausstellung beschränkt sich nicht auf Zahlen und Fakten: Sie präsentiert innovative Strategien der Müllvermeidung – von der Antike bis heute. Im Zentrum stehen Objekte, die erhalten, repariert, recycelt oder umgearbeitet wurden. Sie zeigen, wie aus Abfällen durch kreative Einfälle nachhaltige Lösungen entstehen.
Bereits wenige Wochen nach der Eröffnung zieht die Ausstellung eine erfolgreiche Zwischenbilanz: Zahlreiche Führungen, Besuche von Schulklassen und ein reges Interesse am Begleitprogramm belegen die Relevanz des Themas für ein breites Publikum. Besonders erfreulich ist die hohe Beteiligung an Mitmach-Angeboten wie dem „Ideenbaum“. Diese zentrale Station enthält mittlerweile so viele handgeschriebene Tipps und Inspirationen, dass das Team zusätzliche Aufhängungen installieren musste. Die Besucherinnen und Besucher teilen hier alltagstaugliche Ideen, wie „Klamotten tauschen mit Freunden und Familie“ oder Tipps wie „Zero-Waste-Parties“, bei denen komplett auf Einwegprodukte verzichtet wird und jeder Gast sein Geschirr selbst mitbringt.
Die Ausstellung selbst verkörpert ihre Botschaft: Der nachhaltige Gedanke zieht sich durch die gesamte Konzeption, von der Wiederverwendung von Museumsmobiliar bis hin zur Gestaltung der Begleitprogramme. Besucherinnen und Besucher schätzen diesen Ansatz, wie die Rückmeldungen zeigen: „Man sieht direkt, dass die Ausstellung selbst nachhaltig gestaltet ist – das macht sie authentisch und gibt einem das Gefühl, dass Nachhaltigkeit wirklich machbar ist“, so die Stimme einer Besucherin.
Das Begleitprogramm der Ausstellung bietet vielfältige Angebote, darunter barrierearme Führungen, eine Spezial-Führung für Eltern mit Kleinkindern sowie kreative Workshops. Am Samstag, den 8. März, um 14 Uhr, lädt eine offene Werkstatt ein, Pappschachteln mit Elektroschrott neu zu gestalten. Zudem sind Kintsugi-Workshops geplant, die die traditionelle japanische Reparaturtechnik von Keramik vermitteln. Hierbei können die Teilnehmenden mit Goldfarbe und Kleber mitgebrachte und zur Verfügung gestellte Keramikstücke reparieren und sich über die Erhaltung und Wertschätzung von Dingen austauschen. Ein Aspekt, der auch in der Ausstellung thematisiert wird.