VERANSTALTUNGENVERMITTLUNG

Die Skulpturen von Jaana Caspary referieren auf die Reproduzierbarkeit von Objekten: indem sie aus dem alltäglichen Gebrauch überlieferte Formen wiederholen oder verdoppeln, vergegenwärtigen sie Riten des Konsums, doch bannen diese zugleich in mitunter hochwertigsten Materialien. In Bronze gegossen oder aus Marmor herausgearbeitet beschreiben Casparys Plastiken in ihrer Abstraktion ästhetische Eigenwelten, die zu einer autonomen Bezugnahme zwischen sich und der uns umgebenden Umwelt herausfordern. Denn die Künstlerin generiert in ihren Kompositionen Körper, denen oftmals Organisches innewohnt, ja die die Diskrepanzen zwischen Verbrauch und Wertschätzung in einer surrealen Formenwelt auflösen und zugleich zum Gegenstand ihrer Betrachtung machen. Unter dem Titel ebenda präsentiert die Künstlerin ihre Einzelausstellung im Skulpturenpark Waldfrieden: es ist für die 1988 in Wuppertal geborene Jaana Caspary seit vielen Jahren ein vertrauter Ort, den sie mit ihren Groß- und Kleinplastiken sowie mit Zeichnungen, die in Beziehung zu ihrem bildhauerischen Werk stehen, beschreibt und in Korrespondenz mit dem Naturraum des Skulpturenparks bringt.
Text: Christina Irrgang

Jaana Caspary (*1988 in Wuppertal) studierte von 2007 bis 2014 an der Kunst­akademie Düsseldorf. Als Meisterschülerin von Prof. Didier Vermeiren schloss sie ihr Studium mit dem Akademie­brief ab. Im selben Jahr erhielt sie den Kunst­förderpreis "Junge Positionen NRW".
2016 folgten das "Van-Rinsum Stipendium" des VdDK, Düsseldorf, und das Stipendium der "Cité Internationale des Arts Paris". Von 2005 bis 2016 arbeitete sie als Assistentin im Atelier von Tony Cragg. Zusammen mit der Galerie Grölle Pass Projects gründete sie 2016 den Ausstellungs- und Projektraum „Raum2 INTERVENTIONS“. Seit 2018 ist sie künstlerische Leiterin des „Skulpturenprojekt Hardt“.