„Meine Bilder sehe ich als Nomaden, die sich durch eine fragmentierte Welt bewegen. Für eine Weile finden sie im Museum Behausung.“
Michael Jäger

Als Künstler denkt Michael Jäger in Farben, Bildern und Räumen. Er malt abstrakt in der heute ungewöhnlichen Technik der Hinterglasmalerei. Auf große Acrylplatten schichtet er Farben und Formen – und arbeitet dabei „andersherum“ als beim klassischen Tafelbild, wo das zuletzt gemalte Detail immer auch nach vorne zu den Betrachtenden schaut.

Seine Gemälde kombiniert er mit großflächigen geometrischen Raumbildern/Wandmalereien, die er mit Bezug zur vorgefundenen Architektur immer für den jeweiligen Ort einer Ausstellung entwickelt und anfertigt.

Und eine dritte Komponente kommt ins Spiel: Es sind gedruckte Reproduktionen eigener Arbeiten auf Bauzaunbanner, in und mit denen der Künstler sein Schaffen reflektiert und weiterentwickelt.

Für jedes Ausstellungsprojekt schafft Jäger immer wieder neue Verknüpfungen von Raum- und Zeitebenen, Persönlichem und Allgemeinem, Transportablem und Ortsgebundenem, Unikaten und Wiederholungen. Bilder und Farben behalten dabei immer ihren jeweils eigentümlichen Charakter, aber sie agieren in verschiedenen Funktionen und mit unterschiedlichen Wirkungen – in etwa so, wie Schauspieler ihre Rollen wechseln.

Michael Jäger (*1956 in Düsseldorf) ist Professor für Malerei an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. Er lebt und arbeitet in Köln.