Der Autodidakt und Experimentalfilmer Lutz Mommartz macht sich in der Filmszene schon früh einen Namen, indem er mit den herkömmlichen Traditionen des Mainstream-Kinos bricht. Seit den 1960er-Jahren ist für sein Filmschaffen das Interesse an der medialen Rahmung des Sehens, an den Bedingungen der Filmvorführung und Analyse der kinematografischen Praktiken ausschlaggebend. Die Ausstellung präsentiert drei Filminstallationen von Lutz Mommartz, die für unterschiedliche Phasen seines ungewöhnlichen und vielseitigen Schaffens stehen.

Als Autodidakt in der Filmszene und als Verwaltungsbeamter tätig, reichte Mommartz seine Filme 1967 beim renommierten Experimentalfilmfestival im belgischen Knokke-le-Zoute ein und wurde mit einem überraschenden Erfolg gekrönt, der ihn über Nacht in der deutschen experimentellen Filmszene und auch in der Künstler:innen-Szene an seinem Wohnort Düsseldorf berühmt machte. Seit Beginn seiner Beschäftigung mit dem experimentellen Film strebte Mommartz dessen Erneuerung an. Dabei standen für ihn ästhetische und gesellschaftliche Relevanz und das Authentische als Kunst im Fokus der Auseinandersetzung.

In Düsseldorf beteiligte sich Mommartz u. a. an der Konzeption und Gestaltung des berühmten Künstler:innenlokals Creamcheese, nahm an der documenta 4 sowie an zahlreichen Filmfestivals und Ausstellungen teil und initiierte die Filmgruppe Düsseldorf, die sich für die Anerkennung des Mediums Film in der bildenden Kunst einsetzte. Von 1975 bis 1999 war er Professor für Film an der von ihm gegründeten Filmklasse an der Kunstakademie Münster.  

Das ZKM | Karlsruhe präsentiert auf dem Museumsbalkon drei Filminstallationen von Lutz Mommartz, die für unterschiedliche Phasen seines ungewöhnlichen und vielseitigen Schaffens stehen: »Der Zeitschneider«, »Das wehende Tuch« sowie das Video »Der durchsichtige Mensch«.

© Lutz Mommartz
11.02. - 10.04.2023

Lutz Mommartz: Der durchsichtige Mensch

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

Lorenzstraße 19
76135 Karlsruhe