Die Ausstellung „Früchte des Zorns – Versuch einer Annäherung: Ukraine“ setzt sich mit den aktuellen Geschehnissen in der Ukraine auseinander und wagt einen Versuch, die Ursachen und die Folgen des Krieges zu beleuchten. 

Die internationalen KünstlerInnen teilen sich mit, während sich der Kampf um die freie Ukraine und die Zukunft Europas weiter fortsetzt. Ihre Werke zeigen persönliche, gesellschaftliche und politische Phänomene und hinterfragen die Rolle der Kunst in diesem Konflikt. Die KünstlerInnen nehmen unterschiedliche Perspektiven ein: einige KünstlerInnen bleiben in der Ukraine, um die Geschehnisse und Prozesse von innen heraus zu begreifen, andere sind unter Lebensgefahr geflohen und manche leben seit langem im Ausland. Nicht-ukrainische KünstlerInnen kommentieren die Ereignisse von außen.

Im Fokus stehen die eigenständige Entwicklung der Ukraine, ihre Selbstfindung und die Darstellung ihrer historischen und kulturellen Souveränität im Kontext der europäischen Geschichte. Die Ausstellung dekonstruiert häufig übersehene koloniale Prozesse und untersucht deren Manifestationen, etwa in Form von kultureller Aneignung.

Der Titel basiert auf dem 1939 erschienenen Roman „Früchte des Zorns“ des Nobelpreisträgers John Steinbeck. Das Buch ist eine Reise in die sozialen und mentalen Abgründe zur Zeit der großen Depression in den USA. Wie die KünstlerInnen der Ausstellung wollte Steinbeck Geschichte kommentieren, während sie stattfindet. 

Das ukrainisch-deutsche Kuratorinnenduo Eleonora Frolov (DE) und Kateryna Rietz-Rakul (UA/DE) arbeitet seit dem Ausbruch der Maidan Proteste 2013/14 zusammen und hinterfragt die kuratorische Praxis in existenziellen Zeiten. Gemeinsam versuchen die Kuratorinnen, eine neue Ethik des Ausstellens und Vermittelns zu definieren.