Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen über 100 eindrucksvolle Fotografien von Mickey Bohnacker. Gegliedert in zwölf Kapitel zeigen sie den Wiederaufbau der Stadt Frankfurt, den demokratischen Neuanfang der Bundesrepublik, den Beginn des „Kalten Krieges“, die NATO-Integration, die Entwicklung Frankfurts zum europäischen Verkehrsdrehkreuz, den Frankfurter Umgang mit der NS-Vergangenheit, das kulturelle und sportliche Leben in der Stadt, Wirtschaftswunder, Konsumgesellschaft und Kriminalität sowie die deutsch-amerikanische Freundschaft. „In Bohnackers Motiven spiegelte sich die Faszination für den American Way of Life“, sagt Kurator Tobias Picard.
Ergänzt werden die Fotografien durch historische Filme auf Medienstationen – etwa zum Besuch John F. Kennedys 1963 oder mit Stadtansichten vom Anfang der 1960er Jahre errichteten Henninger Turm – sowie durch zwei großformatige Stadtpläne, die zentrale Aspekte der städtischen Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg und die Entstehung zahlreicher USEinrichtungen zeigen.
Biografie Mickey Bohnacker
Karl-Heinz „Mickey“ Bohnacker wurde 1928 in Bornheim geboren. Seinen Spitznamen ‚Mickey‘, nach der Comic-Figur ‚Mickey Mouse‘, ließ er sich später als Künstlernamen eintragen. Tobias Picard erläutert: „Der Name ist auch eine Anspielung auf die geringe Körpergröße des Fotografen, mit der er selbst scherzhaft umging und die er nutzte, um aus der ersten Reihe zu fotografieren.“ 1946 schloss Bohnacker sich den „German Youth Activities“ an und fotografierte dort mit seiner Boxkamera prominente Gäste. Die örtliche Armeezeitung bot ihm erste Aufträge an und zahlte mit Kaffee und Schokolade. Bald darauf engagierte ihn eine US-Bildagentur, bei der er bis 1954 blieb. Aus diesen frühen Begegnungen entwickelte sich sein nachhaltiges Interesse an den USA, die er später mehrfach besuchte. Seinen fotografischen Nachlass übergab er 2016/17 ans Institut für Stadtgeschichte. Motive aus dem Nachlass werden nun erstmalig in dieser Ausstellung präsentiert.
Münzgasse 9
60311 Frankfurt am Main