Judith Röder arbeitet auf poetisch-subtile Weise mit Glas, Licht- und Videoprojektionen. Mit inhaltlicher Klarheit und der auf wenige Elemente konzentrierten Formsprache entwickelt sie Zeichnungen, Plastiken, Installationen, 16mm-Experimentalfilme und Künstlerbücher, die oft im Raum- und Ortsbezug entstehen. Ihre Arbeit lässt sich als eine unablässige Suche nach flüchtigen Augenblicken beschreiben. In ihrer unmittelbaren Umgebung spürt sie Beobachtungen nach. Sich ändernde Lichtverhältnisse, die Dynamik von Bewegformen, Spuren und Fragmentarisches greift sie auf in Materialien, die ebenso in der Transparenz, der Plastizität und im Fragilen einen Wandlungs- und Zeitprozess tragen.
Zwischen der handhabbaren Gegenständlichkeit und dem kaum noch wahrnehmbaren Flüchtigen entsteht ein Zwischenbereich, der eher erahnt als präzise gefasst werden kann. Ihre Aufmerksamkeit gilt nicht dem Schaffen neuer Qualitäten, sondern vielmehr das Vorhandene aufzudecken. Freizulegen und sichtbar zu machen, was sich oft sinnlich und intellektuell entzieht im permanenten Fluss der Wahrnehmung.

Judith Röder (*1981/ Vulkaneifel) studierte Mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) sowie Freie Kunst/ Glas am Institut für Künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz in Höhr-Grenzhausen (IKKG) und absolvierte eine Lehre zur Kunstglaserin in München. Sie lebt und arbeitet in der Vulkaneifel.