Stefan Bircheneder malt Industrieruinen und verlassene Arbeitsorte, ehemalige Fabriken oder Werkstätten, in denen viele Menschen über Jahre hinweg tätig waren. Trotz ihres Hyperrealismus sind es keine fotografischen Aufnahmen dieser Orte, sondern altmeisterlich gemalte Bilder, die der im Bayerischen Wald lebende Künstler Stefan Bircheneder in aufwändiger Lasurtechnik auf die Leinwand bannt. Sein detaillierter Blick führt auch in die sonst versteckten, intimen Sozialräume innerhalb von Produktionsstätten, wie Duschen oder Umkleidekabinen und gibt Einblicke in die Privatsphäre von Fabrikarbeiter*innen. Inspiration bieten real vorhandene „lost places“, vor allem in Ostdeutschland. Mit überraschenden Trompe-l’œil- Effekten und dreidimensionalen Installationen täuscht der Künstler die Augen.

Die Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt und deren Veränderungen ist Bircheneders Grundthema. Mit seiner Kunst macht er aufmerksam auf die Schließung vieler Produktionsstätten, die mit dem Verlust von Jobs und Perspektive verbunden ist.