In ihren Filmen, Fotografien und Performances Areibt Julika Rudelius (*1968 in Köln, lebt in Amsterdam) die Neugier auf Menschen, Stereotype und Milieus an, die sie (noch) nicht kennt und meist ganz anders sind, als sie zuvor gedacht hätte. Die Lust, hier einzutauchen und ihren Widersprüchen, Ästhetiken und Funktionsweisen nachzuspüren, prägt ihr Schaffen sowohl auf inhaltlicher wie auf formaler Ebene. Ihr Ausgangspunkt ist die Faszination für und das Erstaunen über das, was wir Menschen uns ausdenken, um uns in gesellschaftlich, politisch oder kulturell geformten Rollen und Klischees einzufügen.

The Emperor's New Mallin der Weserburg konzentriert sich auf perfektionierte Oberflächen - auf unsere äußere Erscheinung, unser Auftreten, unsere Statussymbole und die Verführung, die von ihnen ausgeht, für die Protagonist*innen in den Arbeiten wie für die Betrachter*innen davor. Wieviel davon ist von uns selbst gewählt und damit tatsächlich individuell? Wieviel ist durch gesellschaftliche Normen, kapitalistische Werte und unterbewusste Prägungen vorgegeben? Was ist Geste, was Haltung? Und worin liegt ihre Faszination?