Anlässlich seines 80. Geburtstages am 14. August 2025 widmet die Bundeskunsthalle dem Filmemacher und Künstler Wim Wenders eine große immersive und bildmächtige Ausstellung.

Wim Wenders versteht sich als „Reisender und dann erst als Regisseur oder Fotograf“. In diesem Sinne soll die Ausstellung neben seiner innovativen filmischen Erzählkunst sein künstlerisches Gesamtwerk vorstellen. Hier sind seine Fotoarbeiten oder auch Collagen und Zeichnungen zu nennen, aber auch seine umfassende persönliche Filmbibliothek, Plakate oder die „electronic paintings“. Biografische und archivalische Inserts mit Produktionsunterlagen, Drehplänen, Storyboards, Kostümen, Requisiten oder Behind-the-Scenes-Material betten das Werk in den zeitlichen Kontext ein und erlauben den Besucher*innen die Welt der Drehorte, der Landschaften und Räume, der Reisen und des Schaffens nachzuvollziehen. Eine immersive kinematografische Künstler-Installation mit State-of-the-Art-Bild- und Soundtechnik soll als ein ganz besonderes Erlebnis die Besucher*innen in die Bildwelt und das filmische Werk von Wenders eintauchen lassen: Inspiriert von seiner Installation (E)Motion im Grand Palais, Paris 2019 sollen in Bonn in einem Ausstellungsbereich digitale Bilder aus ikonischen Filmen wie Paris, Texas, Der Himmel über Berlin oder Buena Vista Social Club die Wände überziehen. Auch die begleitende Musik, die Wenders dazu kuratiert, soll wie in Paris ein „Woodstock Feeling“ aufkommen lassen.

Wenders schloss 1970 sein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München mit seinem Film Summer in the City ab. Im selben Jahr gründete er mit zwölf weiteren Filmemacher*innen den genossenschaftlichen Filmverlag der Autoren. Bereits während des Filmstudiums war er als Autor zu Themen wie Film- und Rockmusik für renommierte Zeitschriften tätig. Die Nachwuchsförderung ist ihm bis heute ein großes Anliegen. 2012 gründete er mit seiner Frau Donata Wenders in Düsseldorf die gemeinnützige Wim Wenders Stiftung, die das filmische, fotografische und literarische Lebenswerk Wim Wenders‘ zusammenführt, restauriert und der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich macht. Seit 2014 vergibt sie in Zusammenarbeit mit der Film- und Medienstiftung NRW das Wim Wenders Stipendium. Einem größeren Publikum wurde er mit Filmen wie Die Angst des Tormanns beim Elfmeter (1972) nach einer Vorlage von Peter Handke bekannt. Weitere filmische Meilensteine waren Paris, Texas, der im Erscheinungsjahr 1984 in Cannes die Goldene Palme erhielt, und Der Himmel über Berlin (1987), mit dem er ab den 1980er-Jahren weltweite Bekanntheit erlangte. Für den Dokumentarfilm Buena Vista Social Club (1999) erhielt er eine OscarNominierung und den Europäischen Filmpreis. Jüngst hat er mit Perfect Days (2023) eine Oscar-Nominierung als bester internationaler Film erhalten. Nicht zuletzt ist Wenders auch für sensible dokumentarische Filme über Künstler*innen bekannt, etwa PINA (2011) oder zuletzt in 3D-Technik Anselm – Das Rauschen der Zeit (2023).

Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle, Bonn, in Zusammenarbeit mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main, und der Wim Wenders Stiftung, Düsseldorf