»Jedes Material bringt bereits Formen mit«, erklärt Pomona Zipser. »Es sind keine makellosen, technischen Stücke. Sie haben Einkerbungen, Öffnungen, Risse, sie sind dick oder dünn, manchmal mit Nägeln oder Schrauben versehen. Diese Eigenheiten inspirieren mich und geben meinen Arbeiten eine Richtung. So entsteht ein kreativer Prozess, der sowohl intuitiv als auch gezielt gelenkt ist.« Die Bildhauerin erschafft mit ihren Collagen und Assemblagen Werke, die die Gesetze der Schwerkraft scheinbar mühelos überwinden. Ihre Arbeiten aus Holz, Seilen, Metall oder Papier vereinen unterschiedliche Einzelteile zu ausdrucksstarken Konstruktionen, in denen die Eigenschaften der Materialien eine zentrale Rolle spielen. Die Arbeiten bewegen sich zwischen abstrakter Komposition und gegenständlicher Assoziation. Sie laden dazu ein, sich auf das spannungsreiche Zusammenspiel von Formen und Oberflächen einzulassen. Zugleich eröffnen sie imaginäre Räume, in denen sich Landschaften, Kartensysteme oder gar Lebewesen erahnen lassen. So schafft Zipser Werke, die sowohl die physische Beschaffenheit des Materials als auch die Fantasie der Betrachtenden herausfordern und inspirieren.
Käuzchensteig 8–12
14195 Berlin