Der Kasseler Kunstverein zeigt vom 09.12.2022 bis zum 08.01.2023 als Abschluss der Ausstellungstätigkeit in seinen temporären Ausstellungsräumen die erste institutionelle Einzelausstellung „Vorbild“ des Künstlers Thomas Reymann. Die Ausstellung wird eine Malerei-Schau, für die Thomas Reymann in den temporären Ausstellungsräumen des Kunstvereins installative Rauminszenierungen schafft. Wesentlicher Bestandteil der Ausstellung wird die performative Intervention „Der Künstler ist anwesend“. Dafür wird Thomas Reymann während der Öffnungszeiten die Kunstvermittlung in seiner eigenen Schau übernehmen und mit dem Publikum interagieren. Diese Interaktion geht über ein bloßes miteinander ins Gespräch Kommen hinaus und basiert auf gezeigten Arbeiten, die konkrete Handlungsanweisungen an die Besuchenden enthalten.
 
Thomas Reymann lebt und arbeitet in Kassel. Er hat an der Kasseler Kunsthochschule Malerei bei Prof. Johannes Spehr studiert und ist Preisträger des Förderpreises der cdw-Stiftung gGmbH der im Rahmen der EXAMEN 2020 vergeben wurde. Er ist Träger des Georg-Meistermann-Stipendium des Cusanuswerks 2021-2023.
 
Reymanns Arbeitsweise und die ihr zugrunde liegende konsequente Ablehnung klassischer Kunstmarktstrategien hat Zweifeln und künstlerische Selbstreflexion als Programm und malerische Aufgabe. Seine Arbeiten bestehen aus Leinwand, Packband, Pflaster, Stoff sowie diversen anderen Materialen, die von einem immer wiederkehrenden diffusen Braunton dominiert sind. Dabei hinterfragt Reymann, was ein Bild oder eine Farbe überhaupt ausmacht.
 
In einem separaten Raum in den Ausstellungsräumen wird in Zusammenarbeit mit dem Musiker Sebastian Jurchen eine Drei-Kanal-Soundinstallation konzipiert. Zu hören ist ein rhythmisierter innerer Monolog an der Schnittstelle zwischen Musik und Sprache. Das Motiv der Suche nach Vorbild(ern)/dem Zweifeln an Vorbild(ern) wird in abstrahierter Form erfahrbar, beziehungsweise erfühlbar sein.
 
Thomas Reymann selbst sagt zu seinem Ausstellungskonzept und seiner Arbeitsweise:
 
•  Formal befinden sich die gezeigten Malereien in ihrer Form in einem Stadium noch vor (oder schon hinter) einem klassischen Tafelbild und können nur mit Hilfe der Betrachtenden vor- bzw. zurückgeholt werden. Ein Erhabenheitsgefühl der Betrachtenden über die Bilder soll vordergründig die Grundlage des beiderseitigen Verhältnisses sein (umgekehrt zu Barnett Newman „Kunst des Erhabenen”).
 
•  Beschreibt ein Vorbild eine Vorstellung, etwas, das existiert, bevor man sich ein Bild macht? Ein solcher Gedanke erinnert an etwas Erhabenes im göttlichen Sinne. Ist ein vorbildlicher Künstler zur Kunst berufen? Die Ausstellung reflektiert im Zuge dessen auch die künstlerische Rolle im Kontext von Selbsteinschätzung und Selbstüberschätzung.


Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag: 11:00 - 18:00 Uhr
Montag: geschlossen

Weitere Informationen direkt unter: kasselerkunstverein.de

Thomas Reymann, EXAMEN 2020(c) René Graf
09.12.2022 - 08.01.2023

Thomas Reymann: Vorbild

Kasseler Kunstverein

Die Freiheit 13
34117 Kassel